- Standardsignatur629
- TitelDatierung und Nachweis von Rutschungen mit Hilfe von Jahrringen : Eine dendrogeomorphologische Studie im Rutschgebiet Brunjini, Oberwallis
- VerfasserDaniel Schmid (*)Fritz Hans Schweingruber (*)
- Erscheinungsjahr1995
- SeitenS. 641-659
- Illustrationen12 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200028901
- QuelleSchweizerische Zeitschrift für Forstwesen 1995 ; 146,Nr. 8, S. 641-659
- AbstractDie geomorphologische Kartierung des Hanggebietes "Brunjini" zeigt die unterschiedlichen geomorphologischen Prozessbereiche. Anahand von Beispielen wird die dendrogeomorphologische Arbeitsweise dokumentiert. Die Methodik erweist sich als vielseitig, und sie erlaubt mit einfachen Mitteln eine Datierung von geomorphologischen Vorgaengen schnellerer Art. Das Datum des Ereignisses kann in einzelnen Faellen auf den Monat genau bestimmt oder mindestens innerhalb weniger Jahre eingegrenzt werden. Auf Probeflaechen in und ausserhalb des rutschaktiven Gebietes wurde die Reaktion der Baeume auf langsamere Untergrundbewegungen untersucht. Die Resultate zeigen: - Die klimatischen Einfluesse sind unverkennbar: starke Trockenjahre zeichnen sich als ausgepraegte negative Jahrringbreite-Ereignisjahre ab. Es wurden mehrheitlich Proben von Fichten ausgewertet, die als Flachwurzler vor allem auf Sommertrockenheit empfindlich sind. - Im Untersuchungsgebiet ist die Druckholzbildung das einzige Jahrringmerkmal, das die langsamen Untergrundbewegungen widerspiegeln koennte. Die abrupten Wachstumsreduktionen sind vorwiegend Zeichen des Konkurrrenzdruckes, die anderen Jahrringmerkmale sind fast ausschliesslich klimabedingt. - Die Druckholzsegmente sind in den Bohrkernen schlecht zu erkennen. Die Verluste an interpretierbaren Daten werden durch die haeufigen Phasen mit ausgepraegten Zuwachsreduktionen noch groesser. - Das Druckholz wurde quantitativ erfasst, d.h. die Jahre mit starker oder isolierter Druckholzbildung wurden ermittelt. Die Haeufigkeitsverteilung dieser Druckholzjahre zeigt ein rhytmisches Verteilungsmuster mit grossen Haeufigkeiten um die Jahrzehntenwenden. Das ausgepraegteste Jahr 1981 ist durch grosse Betraege der Rutschbewegungen nachgewiesen. Ob und wie gut diese Daten mit den Rutschbewegungen korrelierbar sind, muss Gegenstand weiterer Untersuchungen bleiben. - Es wurde kein eindeutiger Zusammenhang zwischen den starken Druckholzjahren und den Jahresniederschlaegen festgestellt. Jahre mit ausgepraegter Druckholzbildung sind zwar durch hohe Jahresniederschlaege ausgezeichnet, hohe Niederschlagswerte ihrerseits bedingen nicht zwangslaeufig starke Druckholzjahre.
- SchlagwörterErdrutsch, Nachweis, Dendrochronologie, Geomorphologie, Jahrringanalyse, Zuwachsrückgang, Druckholzbildung, Picea abies, Kanton Wallis
- Klassifikation424.1 (Erosion und Ablagerung. Erdrutsche usw.)
551 (An Einzelbäumen auf Grund der Jahrringe)
561.24 (Variationen und Tendenzen. Jahrringchronologie)
815.1 (Spannungen im gewachsenen Holz)
811.22 (Reaktionsholz (Zug- und Druckholz))
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
[494] (Schweiz)
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