Standardsignatur
Titel
Zur Integration von Zuwachsanalysen in die internationale Waldschadenserhebung
Verfasser
Erscheinungsort
Hamburg
Verlag
Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft
Erscheinungsjahr
1993
Seiten
162 S.
Illustrationen
zahlr. Lit. Ang.
Material
Bandaufführung
Datensatznummer
45814
Quelle
Mitteilungen der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft ; Nr. 175, 162 S.
Abstract
Ziel der vorliegenden Arbeit ist ein Ansatz zur Ermittlung von Zuwachsänderungen, der zur harmonisierten Anwendung in der Internationalen Waldschadenserhebung geeignet ist. Es wird ein auf diesen Ansatz gestütztes Verfahren konzipiert und in einem praktischen Anwendungsbeispiel demonstriert. Die Wahl des Ansatzes und die Erarbeitung des Verfahrens stützen sich auf eine Auswertung der Literatur zur Problematik der Zuwachsänderungen durch neuartige Waldschäden und auf eine Befragung der 23 Mitgliedsstaaten der EFC durch den Verfasser. Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass die sehr unterschiedlichen und teilweise scheinbar widersprüchlichen Ergebnisse der zuwachskundlichen Erforschung der neuartigen Waldschäden sowohl die Folge der Heterogenität der unter diesem Begriff zusammengefassten Ursachen und Symptome als auch die Folge unterschiedlicher Erhebungsmethoden und Bewertungskriterien sind. Es darf keine Generalisierung erfolgen, wo die Komplexität der Ursachen und Wirkungsmechanismen eine Differenzierung erfordert. So darf auch ein harmonisierter Ansatz zur Zuwachsanalyse nicht Zuwachsänderungen unterschiedlichster Ursachen generell als Symptom der neuartigen Waldschäden oder gar als Folge von Immissionen ausweisen. Die Vielfalt der Standortsfaktoren, Bestandestypen, Schadensursachen und Schadsymptome spricht angesichts der geringen Schadensspezifitaet des Nadel- oder Blattverlustes gegen Zuwachsanalysen an den Probebäumen der Internationalen Waldschadenserhebung in ganz Europa. Aus den selben Gründen kann es nicht ein einziges Verfahren der Zuwachsanalyse geben, das auf allen Standorten und unter allen möglichen Schadenskonstellationen Zuwachsänderungen durch neuartige Waldschäden ausweist. Denkbar sind jedoch harmonisierte fakultative Ansätze, die auf bestimmten Standorten und unter bestimmten Schadensbedingungen gezielte zuwachskundliche Fragestellungen möglichst als Teil übergeordneter ökosystemanalytischer Studien zu beantworten versuchen. Solche Ansätze gestatten die Nutzung des Zuwachses als einen weiteren aussagekräftigen Indikator neben anderen auf dem selben Standort analysierten Parametern und die Schätzung bestandesbezogener Änderungen der Holzproduktion in bestimmten Schadenssituationen. Für probeflächengestützte Ansätze bieten sich periodische Zuwachsmessungen zusammen mit den periodischen Schätzungen der Belaubung und Benadelung sowie ökosystemanalytischen Studien auf den Dauerbeobachtungsflächen der Internationalen Waldschadenserhebung an. Allerdings sind Ergebnisse solcher Zuwachsanalysen wegen des mit den periodischen Messungen verbundenen hohen Messfehlers erst nach ca. 15-20 Jahren zu erwarten.