Standardsignatur
Titel
Holzernte und Bodenschutz - Wie ernst muss man das Vorsorgeprinzip nehmen? : Waldwirtschaft und Waldoekologie
Verfasser
Helmer Schack-Kirchner (*)
Erscheinungsjahr
1996
Seiten
S. 259-267
Illustrationen
25 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200035529
Quelle
Waldwirtschaft und Waldoekologie : Beitraege aus der Betriebsforschung. Agrarforschung in Baden-Wuerttemberg : Waldwirtschaft und Waldoekologie ; Nr. 194, S. 259-267
Abstract
Es ist prinzipiell nicht moeglich, die Reaktion vernetzter, hierarchisch organisierter Systeme auf menschliche Eingriffe mit Bestimmtheit vorherzusagen. Dies gilt auch fuer die langfristigen standoertlichen Auswirkungen befahrungsbedingter Bodenverformungen. Aufgabe der forstlichen Betriebsforschung ist es, diesen Unsicherheitsbereich zu definieren und gegebenenfalls zu verkleinern. Der Bodengashaushalt erweist sich als oekologisches Bindeglied zwischen Bodenverformungen und der Bodenfunktion als Wurzelraum. Da der gesamte Sauerstoff von der Oberflaeche her in den Boden gelangen muss, ist die Sauerstoffversorgung der Wurzeln bereits durch wenig tiefreichende Bodenverformungen gefaehrdet. Eine solche Versiegelung an der Oberflaeche ist umso schwerwiegender, je groesser die zusammenhaengende Flaeche ohne Luftdurchlaesse ist. Bei mangelnder Bodenbelueftung nimmt die Raumerschliessung des Bodens durch die Wurzeln ab. Dies ist gleichbedeutend mit einer verringerten Stresstoleranz und Anpassungsfaehigkeit an veraenderte Umweltbedingungen, also einer Destabilisierung des Waldes. Da bisher keine praktikablen Randbedingungen einer "unschaedlichen" Befahrung definiert werden koennen, erfordert die vorsorgliche Beruecksichtigung des grossen Schadenspotentials eine Konzentration der Fahrbewegungen auf definierte, begrenzte Teilflaechen.