- Standardsignatur6322
- TitelBergwald - quo vadis? : Klimaänderung: Gefahr oder Chance für die Wälder der Alpen?
- VerfasserErnst Jobst (*)
- Erscheinungsjahr1998
- SeitenS. 215-228
- Illustrationen41 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200054787
- QuelleJahrbuch des Vereins zum Schutz der Bergwelt 1998 : vormals Verein zum Schutze der Alpenpflanzen und -Tiere ; 63, S. 215-228
; 63 - AbstractDie Tatsache, daß sich innerhalb der letzten 120 Jahre die mittlere Jahrestemperatur der bodennahen Luftschichten weltweit um ca. 0,7°C erhöht hat, daß ferner in den letzten 10 - 15 Jahren eine ebenso weltweite Zunahme katastrophenartig ablaufender Witterungsereignisse (Starkregenfälle, Stürme) zu verzeichnen ist, legt die Vermutnung nahe, daß damit der Beginn einer Wärmeperiode eingeleitet wird. Dies ist umso wahrscheinlicher, als der Wechsel zwischen wärmeren und kälteren Perioden offensichtlich zum Normalablauf unseres Klimageschehens gehört. Nachdem historsich einigermaßen sicher belegbar ist, daß währen der vergangenen 2000 Jahre zweimal solche Ereignisse im alpinen Raum stattgefunden haben und dies weder zu einem Exodus der Bevölkerung noch zu einer ernsthaften Gefährdung der Bergwälder geführt hat, könnte man versucht sein, auch in Bezug auf die letztgenannten beruhigt in die Zukunft zu blicken. Eine solche Hoffnung wird sich jedoch aus mehreren, nachstehend aufgeführten Gründen als trügerisch erweisen: - Bis weit in das 18. Jahrhundert hinein war die Arten- und genetische Vielfalt der Bergwälder so groß, daß in Hinblick auf ihre Verjüngung gewissermaßen immer wieder "aus dem Vollen" geschöpft werden konnte. Angesichts der vor allem in den beiden letzten Jahrhunderten fast ausschließlich durch menschliche Einflußnahme herbeigeführten Verarmung an Mischbaumarten und dem damit verbundenen Überhandnehmen von Nadelholzreinbeständen hat sich die Ausgangslage grundlegend in negativer Weise geändert. - Dazu hat die bis etwa Anfang des 19. Jahrhunderts vollzogene Ausrottung des Raubwildes und die damit möglich gewordene, waldfeindliche Überhege der Schalenwildbestände maßgeblich beigetragen. - In dieselbe Richtung wirkte sich eine vor allem nach dem 30-jährigen Krieg einsetzende Ausweitung der Wald-Weide- und Streunutzung mit ihren bekannten waldschädlichen Folgen aus. - Erst seit relativ kurzer Zeit ist eine ständig in Zunahme begriffene Belastung der Alpenwälder durch den Fremdenverkehr, Bergtourismus und durch die Ausübung z.T. extremer Sportarten zu verzeichnen. - Zu nennen sind schließlich die erst jüngst auftretenden, neuartigen, zivilisatorisch bedingten, teils unmittelbar durch die Luft, teils mittelbar über die Böden einwirkenden Waldgefährdungen.
- SchlagwörterKlimaänderung, Bergwald, Waldschaden, Waldgefährdung, Genverarmung, Baumartenentmischung, Wildschaden, Waldweide, Streunutzung, Tourismus, Luftverunreinigung, Alpen
- Klassifikation111.83 (Klimaänderungen. Paläoklimatologie)
48 (Schäden infolge unbekannter oder komplexer Ursachen (nach Holzarten geordnet))
451 (Säugetiere [Für die weitere Unterteilung siehe Familien unter 14 oder alternativ (beschrieben nach Regelfall 1d in der Einleitung) können die Nummern alphabethisch nach Familien und Arten unterteilt werden])
46 (Beschädigungen durch den Menschen)
425.1 (Gase und Schwebestoffe (Rauchschäden))
[23] (Oberhalb des Meeresniveaus. Die gegliederte Erdoberfläche. Auf dem festen Land im allgemeinen. Gebirge)
Hierarchie-Browser