Standardsignatur
Titel
Trichloressigsäure begünstigt Pilzinfektionen von Fichtennadeln
Verfasser
R. Schell (*)
U. Kristen (*)
Erscheinungsort
Geesthacht
Verlag
GKSS-Forschungszentrum
Erscheinungsjahr
1992
Seiten
S. 353-363
Illustrationen
38 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200076419
Quelle
Luftverunreinigungen und Waldschäden am Standort "Postturm" Forstamt Farchau/Ratzenburg ; GKSS 92/E/100, S. 353-363
Abstract
Zweige von 6- bis 7-jährigen Fichten (Picea abies (L.) Karst.) wurden durch Eintauchen (1min) in wässrige Lösungen von Trichloressigsäure (TCA, Konzentration von 0,072 - 7,2ppm) benetzt. Die Tröpfchen auf den Nadeln wurden nicht entfernt. Die jüngsten und zweitjüngsten Nadeln dieser Zweige wurden 3-8 Wochen nach der TCA-Behandlung fixiert und in Epoxid-Harz eingebettet. Fluoreszenz- und elektronenmikroskopische Untersuchungen der Nadeln zeigten Veränderungen der epikutikulären Wachsschicht, Gewebeläsionen im subkutikulären Bereich und im Mesophyll sowie eine Besiedelung der Nadeloberfläche und des Mesophylls durch hyphenbildende Pilze und Hefen. Als Hauptbesiedeler TCA-vorgeschädigter Nadeln wurde der Hyphomycet Alternaria alternata (Fr.) Keissler isoliert. Die TCA-unbehandelten Nadeln der symptomlosen Kontrollfichten wiesen (mit Ausnahme einer Penicillium-Art) keinen Pilzbefall auf. Aus diesen Befunden wird geschlossen, dass TCA die Resistenz der Nadeln gegenüber Pilzinfektionen reduziert. Dieser Aspekt wird u.a. im Zusammenhang mit den "neuartigen" Walderkrankungen diskutiert.