Arbeitslehre und forstliches Rechnungswesen

Zürich

Schweizerischer Forstverein

1951

S. 158-164

Unselbständiges Werk

200161572

Schweizerische Zeitschrift für Forstwesen 1951 ; 102(2-3), S. 158-164

Die vorliegenden Ausführungen versuchten darzulegen, welche Möglichkeiten der Arbeitslehre als einem Teil der allgemeinen Betriebswirtschaftslehre in der Forstwirtschaft zur Verfügung stehen, um zur Rationalisierung und zur Steigerung der Produktivität beizutragen. Ihr hauptsächlichstes Anwendungsgebiet liegt in der zweiten Stufe der forstlichen Produkution, in welcher der vom Waldbauer und Forsteinrichter zur Ernte freigegebene Baum in ein marktfähiges Sortiment übergeführt und dem Markte zur Verfügung gestellt wird. Hier gelten die gleichen wirtschaftlichen Regeln und Grundsätze wie in einem andern Produktionsbetrieb der Urproduktion und der Industrie. Dementsprechend lassen sich auch deren Methoden und Verfahren weitgehend auf den Forstbetrieb übertragen. Heute verfügt die Arbeitslehre über geeignete Methoden, um die Arbeitsabläufe zeitlich zu erfassen, zu analysieren und zu vergleichen. Sobald aber Produktionsmittel eingesetzt werden, die größere Investitionen verlangen, vermißt sie in der schweizerischen Forstwirtschaft genügende buchhalterische Unterlagen, um deren Wirtschaftlichkeit zu beurteilen. Rationalisierungsbestrebungen werden aber erst dann zum vollen Erfolg führen, wenn nicht nur Teilgebiete, sondern der ganze Betriebsablauf untersucht werden kann. Dafür ist der Ausbau eines entsprechenden Buchhaltungsschemas und die Erfassung von repräsentativen Betrieben erforderlich. Es scheint, daß die Auswahl von Kontrollbetrieben einen geeigneten Weg dazu darstellt.