Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) in Waldböden nordtschechischer Gebirge

1997

S. 573-579

22 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200102046

Zeitschrift für Pflanzenernährung und Bodenkunde 1997 ; 0604, S. 573-579
; 160(6)

Die Wälder der nordtschechischen Gebirge zeigen als Folge industrieller Emissionen Schadsymptome. Wir analysierten die Konzentrationen von 20 PAK in den Auflage- und A-Horizonten von je 4 Unter- und Oberhangstandorten unter Buche (Fagus sylvatica L.) im westlichen Erzgebirge (WE), im östlichen Erzgebirge (EE), im Isergebirge (IS) und im Riesengebirge (RI) jeweils im Stammfuß- und im Zwischenstammbereich. Die mittleren PAK-Summenkonzentrationen lagen zwischen 2000 und 30000 ög kg-Ü. Die PAK-Konzentrationen nahmen in der Reihenfolge WE<RI<EE<IS zu. Die Böden der Oberhangstandorte enthielten signifikant höhere PAK-Konzentrationen als die Böden der Unterhangstandorte. Dies deutet auf Ferntransprt hin. Die PAK-Konzentrationen der Böden im Stammfußbereich lagen signifikant höher als diejenigen der Böden im Zwischenstammbereich, enthielten jedoch geringere Anteile an niedermolekularen PAK. Ursache hierfür war der Sammeleffekt der Rinde und die bevorzugte Sorption gelöster niedermolekularer PAK an die Rinde bzw. die bevorzugte Auswaschung niedermolekularer PAK aus den stammnahen Auflagen. Die PAK-Konzentrationen nahmen vom L- zum Oh-Horizont zu und im Mineralboden deutlich ab. Dieser Verlauf war umso ausgeprägter, je höher das Molekulargewicht war. Die Steigung der Regressionsgeraden zwischen den Anteicherungsfaktoren (Konzentration eines einzelnen PAK im Oh-Horizont dividiert durch diejenige im L-Horizont) und dem Oktanol-Wasser-Verteilungskoeffizienten nahm mit zunehmender PAK-Konzentration im Boden ab. Dies ließ vermuten, daß die mikrobielle Aktivität durch die Bodenkontamination beeinträchtigt wird. Eine Clusteranalyse zeigte, daß die Quellen der Kontamination im WE sich von denjenigen auf den übrigen Standorten unterscheiden.