Standardsignatur
Titel
The Austrian Carbon Balance Model (ACBM) Final Project Report
Verfasser
Rudolf Orthofer
Ernst Gebetsroither
Friederike Strebl
Hannes Schwaiger
Erscheinungsort
Seibersdorf
Verlag
Österreichisches Forschungszentrum Seibersdorf
Erscheinungsjahr
2000
Seiten
154 S.
Material
Bandaufführung
Datensatznummer
40003004
Quelle
OEFZS-Berichte ; OEFZS--S-0107 (2000) , 154 S.
Abstract
This report contains the results of the Austrian Carbon Balance Model (ACBM) project. The main goal of the ACBM was to establish a dynamic model that reflects the behavior of the carbon cycle in Austria. The ACBM simulates the flows and pools of the Austrian carbon system. It covers agriculture and forestry, as well as the energy sector, the production and consumption sector, and waste management. The ACBM is a fully operational dynamic model that runs on a PC platform. On a high-end PC, an average model run would take about 7 minutes. Two scenarios, a “No Major Changes” (NMC) and a “Towards Sustainability” (TS) scenario have been defined and tested for the modeling period from 1990 to 2010. The ACBM model allows to better understand the behavior of the national carbon system. Through the logical model framework it has been possible to derive the impacts of one action
(e.g. an enhanced energetic use of waste biomass) on other sectors (e.g. on the impact on fuelwood harvest in forests). This knowledge of the interactions of a national carbon system allows to better analyze possible side-effects of climate protection (carbon emission reduction) measures. Using the ACBM, a full national carbon balance was established, and from this net carbon flows to the atmosphere were calculated. Through this, the risks of double-counting some carbon sources, or omitting other carbon sources, could be avoided. The net emission
(expressed as CO2 equivalents) calculated through the full carbon accounting (FCA) are about 13 % lower than the emission data calculated by the IPCC emission guidelines. The reasons for the lower estimates are that in the FCA scheme the sequestration through agricultural products and forest soils is also taken into account, plus that the FCA also considers the effects of carbon imports and exports, and the fate of biogenic carbon in the consumption and waste sector.
Der Bericht fasst die Ergebnisse des Austrian Carbon Balance Model (ACBM) Projekts zusammen. Hauptziel des Projekts war es, ein dynamisches Modell zu erstellen, welches die Zusammenhänge und das Verhalten des Kohlenstoffkreislaufes in Österreich beschreibt. Das ACBM simuliert die Flüsse und Reservoirs des österreichischen Kohlenstoffsystems. Es sind darin sowohl die Land- und Forstwirtschaft als auch der Energiebereich, die Produktion
und Konsum von Waren, und die Abfallwirtschaft enthalten. Das ACBM ist ein vollständig operationelles dynamisches Modell, das auf PC's läuft. Auf einem hochwertigen PC dauert ein durchschnittlicher Modelllauf ca. 7 Minuten. Das Modell wurde mit den beiden Szenarien “No Major Changes” (NMC) und “Towards Sustainability” (TS) für den Simulationszeitraum 1990 bis 2010 getestet. Das ACBM ermöglicht es, das Verhalten und die inneren Zusammenhänge des nationalen Kohlenstoffsystems besser als bisher zu verstehen. Durch die Modellstruktur ist es möglich, die logischen Zusammenhänge und Auswirkungen verschiedener Klimaschutzmaßnahmen (z.B. eine Forcierung der Nutzung von Abfallbiomasse für die Strom- und Wärmeerzeugung) auf andere Sektoren zu bewerten (z.B. die Auswirkungen auf die Ernte von Brennholz aus den Wäldern). Dadurch können geplante Klimaschutzmaßnahmen (Verringerungen von Kohlenstoffemissionen) besser auf eventuelle unbeabsichtigte Nebeneffekte untersucht werden. Mit dem ACBM wurde eine vollständige nationale Kohlenstoffbilanz für Österreich erstellt, und daraus die Netto-Kohlenstoff-Flüsse in die Atmosphäre berechnet. Durch diese Vorgehensweise können häufige Fehlerquellen wie z.B. die Doppelzählung von manchen Kohlenstoffquellen, oder das "Vergessen" anderer Quellen vermieden werden. Mit einem Full Carbon Accounting (FCA) System berechnet liegen die Nettoemissionen von Kohlenstoffverbindungen (ausgedrückt in CO2-Äquivalenten) etwa 13 % niedriger als die entsprechenden Emissionswerte nach den IPCC Richtlinien. Grund dafür ist, daß beim FCA System einerseits auch die Kohlenstoffaufnahme in landwirtschaftliche Produkte und die Waldböden berücksichtigt wird, und daß andererseits auch die Auswirkungen von Import und Export sowie die Verwendung von biogenem Kohlenstoff im Konsum und bei der Abfallbehandlung in die Gesamtbilanz eingehen.