- Standardsignatur16995
- TitelBlick in die Vergangenheit: Was Jahrringe über rutschende Berge verraten
- Seiten28-29
- MaterialArtikel aus einer Zeitschrift
- Datensatznummer200209745
- QuelleWSL-Magazin Diagonal 2022, (1): Schwerpunkt: Mit Schaufel, Chip und Laborkittel: Detektivbüro WSL ; 1 (2022) , 28-29
- AbstractBei Brienz (GR) ist der Berg in Bewegung. Schon 1881 schrieb die britische Wissenschaftszeitschrift "Nature" von tiefen Rissen im Boden und dass der Berg das Dorf bedrohe. Seit den 2010er-Jahren verschärft sich die Lage dramatisch. Daher beobachtet der Kanton seit einigen Jahren sämtliche Hangbewegungen genau. Aber was ist in den Jahren vor der intensiven Überwachung passiert? Auskunft können die Bäume am Rand der Rutschung geben. Denn wenn Bäume in Schräglage geraten - etwa, weil der Boden unter ihnen rutscht - versuchen sie, sich wieder aufzurichten. Dazu bilden Nadelbäume auf der Unterseite sogenanntes Druckholz, das sich anatomisch von normalem Holz unterscheidet. In den Jahrringen ist es daher leicht zu erkennen; und jeder Jahrring kann genau datiert werden. So können Fachleute rekonstruieren, wann ein Baum in welche Richtung gekippt ist - und damit indirekt, wann und wie sich der Untergrund bewegt hat. Eine weitere Informationsquelle sind Jahrringe in den Wurzeln: Sie verändern ihre mikroskopische Struktur, wenn sie freigelegt werden. So kann man jahrgenau erkennen, wann sich ein Riss im Boden geöffnet hat.
- SchlagwörterWSL, Schweiz, Rutschung, Jahrring, Jahrringanalyse, Jahrring Umweltbeziehung, Druckholz, Druckholzbildung
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