Die Schaetzung des Ertragsniveaus aus Wuchsreihenanalysen

1990

S. 31-45

34 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200061419

Gedenksymposium anläßlich des zehnten Todestages von Professor Ernst Assmann. : Ernst Assmanns Wirken in München - Ein Rückblick zu seunem zehnten Todestag, S. 31-45

Assmann hat als erster gezeigt, dass die Oberhoehenbonitaet allein die Leistung eines Bestandes bzw. das Leistungsvermoegen eines Standortes nicht hinreichend charakterisiert. Die Erscheinung, dass die Gesamtwuchsleistung bei gleicher Oberhoehe und Oberhoehenbonitaet und gleicher Behandlung deutlich variiert, nennt er das Ertragsniveau und stellt als erster die standoertliche Bedingtheit dieses Faktorenkomplexes fest. Als einen wichtigen Weiserwert fuer diesen standoertlich oekologisch bedingten Faktorenkomplex des Ertragsniveaus fuehrt er die maximale Grundflaechenhaltung an. Das ist jene, die sich aufgrund der natuerlichen Mortalitaet und damit dem standortsbedingten Standraumausnutzungsvermoegen der Baumarten ergibt. Andere Autoren wie etwa Reineke (1933) und Yoda et.al. (1963) definieren die gleiche Standorteigenschaft durch eine "asymptotische Durchmesser-Dichte-(Stammzahl-)Beziehung". Durch eine formelmaessige Weiterentwicklung der "Competition-Density-Rule" von Kira et.al. (1953) hat der Autor ein Gleichungssystem entwickelt, das sowohl die Aenderung des Durchmessers mit der Aenderung der Stammzahl bei konstanter Hoehe, als auch die asymptotische Beziehung fuer den Durchmesser und die Stammzahl und damit die maximale Grundflaeche zu beschreiben vermag. Die Koeffizienten dieses Gleichungssystems koennen aus Wuchsreihen mit den Wertetripeln Mitteldurchmesser, Stammzahl und Oberhoehe geschaetzt werden. In Anlehnung an Reineke (1933) kann mit diesen Gleichungen und ihren Koeffizienten auch eine altersunabhaengige Masszahl fuer die potentielle Bestandesdichte in Form des maximalen Stand-Density-Index errechnet werden. Darueber hinaus konnte der Autor mit Hilfe der Daten der Durchforstungsversuche der Niedersaechsischen und der Bayerischen Forstlichen Versuchsanstalten zeigen, dass dieser maximale Stnd-Density-Index mit der Gesamtwuchsleistung der A- Gradflaechen bei einer Oberhoehe von 30m deutlich korreliert ist. Mit diesen Beziehungen kann also eine Wuchsreihe hinsichtlich ihres allgemeinen Ertragsniveaus entweder durch den maximalen Stand-Density-Index oder die daraus errechnete Gesamtwuchsleistung bei einer Oberhoehe von 30m charakterisiert werden (Sterba, 1975, 1981, 1985 und 1987). Um nun fuer eine beliebige Wuchreihe die Gesamtwuchsleistung fuer vorgegebene Altersstufen und damit den Durchschnittlichen Gesamtzuwachs als Bonitaetsweiser berechnen zu koennen, schlaegt der Autor vor, an den Probeflaechen der Wuchsreihe den laufenden Volumenzuwachs durch Bohrung zu bestimmen, eine erste Beziehung zwischen Gesamtwuchsleistung und Oberhoehe dadurch zu ermitteln, dass die Gesamtwuchsleistung aus der Summe der laufenden Volumenzuwaechse errechnet und ueber der Oberhoehe ausgeglichen wird, und dann mit dem Koeffizienten aus der Gesamtwuchsleistung bei 30m Oberhoehe, wie sie sich aus dem maximalen Stand-Density-Index errechnet hat, durch ....