Pollenanalytische Untersuchungen zur juengeren Waldgeschichte des Kobernaußerwaldes

Wien

Österreichischer Agrarverlag

1976

S. 231-247

20 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200026319

Centralblatt für das gesamte Forstwesen 1976 ; 93(4), S. 231-247

Durch pollenanalytische Auswertung zweier Moorprofile wurde der Versuch unternommen, einen Beitrag zur Frage des natuerlichen Waldaufbaues des Kobernaußerwaldes zu liefern. Fuer die zeitliche Einstufung der Profile, die nur das juengere Postglazail enthalten, wurden neben einer Radiokarbondatierung auch forstgeschichtliche Hinweise herangezogen. Die Rekonstruktion der Baumartenmischung zur Zeit vor dem Beginn der menschlichen Einflussnahme erfolgte mit Hilfe von Umrechnungsfaktoren, die sich aus einem Vergleich zwischen rezentem Pollenniederschlag und heutiger Baumartenmischung ableiten lassen. Das Ergebnis dieser Rekonstruktion, ein Tannen-Buchenwald aus je 40 bis 50% Buche und Tanne neben rd. 5% Fichte, steht mit den forstgeschichtlichen Quellen sehr gut im Einklang. Aber erst die Kenntnis des Waldgesellschaftskomplexes mit einer lokal bedingten speziellen Verteilung der Gesellschaften, die von der allgemeinklimatischen abweicht, fuehrt zu einer standortsgemaessen Interpretation der Pollenanalysen. Die Frage, in welchem Ausmass an der enormen anthropogenen Zunahme des Fichtenanteils auch ein natuerlicher klimabedingter Fichtenvorstoss beteiligt ist, bleibt vorerst noch offen.