Naturverjüngung von Nothofaus pumilio im Lochhieb. : Verjüngungsökologische Untersuchungen im nordpatagonischen Bergwald Argentiniens

1994

S. 119-130

42 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200039527

Forstarchiv 1994 : Forstwirtschaftliche Fachzeitschrift ; 65(4), S. 119-130

Nothofagus pumilio (Lenga) ist in den andino-patagonischen Waeldern Argentiniens und Chiles die wirtschaftlich wichtigste Baumart. Die bestaende sind durch regellose Exploitationen mehr oder weniger aufgelockert, stark ueberaltert und von schlechter Qualitaet. Die Verjuengung der Bestaende wird durch die in Patagonien uebliche Beweidung der Waelder stark behindert. Kenntnisse ueber die Verjuengungsdynamik der Lenga-Waelder in ihrem noerdlichen Verbreitungsgebiet fehlen weitgehend. Die Untersuchungen auf einer Lochhiebflaeche sollten dazu beitragen, den Lichtbedarf der Lenga in der Verjuengungsphase und ihre Reaktion auf eine ploetzliche Freistellung besser abschaetzen zu koenne. Neben standoertlichen (Temperatur, Niederschlag, Bodenfeuchte, Strahlung) und biometrischen Erhebungen wurden morphologische und anatomische Messungen an Verjuengungspflanzen durchgefuehrt. Auf Standorten mit mittleren Strahlungsverhaeltnissen (40-60% der Strahlung in der Lueckenmitte) fanden sich die wuechsigsten Pflanzen. Die blattanatomischen Untersuchungen zeigen, dass die Lenga-Pflanzen Licht- und Schattenblaetter ausbilden. Im Vergleich zu Fagus sylvatica zeigen die Lenga-Pflanzen ein sehr geringes Wachstum. Die durchschnittlich ueber 5jaehrige Lenga-Verjuengung entspricht in ihrer Entwicklung 2jaehrigen Pflanzen von Fagus sylvatica. Die Pflanzenzahlen und die Ergebnisse der biometrischen Messungen lassen erkennen, dass eine leichte Beschattung die Lenga-Verjuengung beguenstigt. Fuer die Verjuengung der Lenga in ihrem noerdlichen Verbreitungsgebiet sind daher Verjuengungsverfahren zu entwickeln, bei denen keine groesseren Freiflaechen geschaffen werden.