Standardsignatur
Titel
Die human- und landschaftsökologischen Aspekte des Waldsterbens : Schutz des Lebensraumes vor Hochwasser, Muren und Lawinen : INTERPRAEVENT
Verfasser
Erscheinungsjahr
1988
Seiten
S. 343-356
Illustrationen
42 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200076487
Quelle
Internationales Symposion INTERPRAEVENT 1988 - Graz : Schutz des Lebensraumes vor Hochwasser, Muren und Lawinen : Tagespublikaton : Schutz des Lebensraumes vor Hochwasser, Muren und Lawinen : INTERPRAEVENT, S. 343-356
Abstract
Das ungebremste Zunehmen neuer Waldschäden, vor allem bedingt durch Immission und die damit verbundene Synergentiebildung, verringert die Schutz- und Wohlfahrtswirkung des Waldes nicht nur im Nahbereich der Emittenten, sondern vor allem auch im Bereich der oberen Waldgrenze, der Waldkrone, der ja in einem Gebirgsland wie z.B. Österreich hinsichtlich der dort gelegenen Schutz- und Bannwaldgebiete ein besonders hohes Maß an Schutzaufgaben zukommt. Das derzeitige Szenarium läßt keineswegs in Zukunft mit einer Verminderung sondern vielmehr mit einer Ausdehnung dieser Schäden rechnen, die mit ihren Nah- und Fernwirkungen nicht nur die hochgelegenen Gebiete verstärkt bedrohen werden (vermehrte Wildbach- und Lawinentätigkeit) sondern (angesichts des hohen Bewaldungsgrades Österreichs) auch die Hochwassergefahr durch die großen Flüsse vergrößern und damit bisher nicht bekannte Probleme in den dicht besiedelten Flachlandgebieten schaffen werden. Bei sofortiger Einstellung der Schadstoffemission würde die Luft einen Selbstreinigungszeitraum von 20-40 Jahren benötigen, bis Bäume und Menschen wieder normale Assimilations- und Atmungsbedingungen vorfänden. Vorbeugung vor Erosions- und Lawinenschäden, sowie Überflutungen darf sich also nicht in der vorsorglichen Abgrenzung von Gefahrengebieten erschöpfen, die man auf der Grundlage retrospektiver Daten erkannt und abgegrenzt hat; man muß vielmehr schnellstens die Schadstoffimmission beenden, weil sich sonst irreperable Verhältnisse nicht nur im Bergland ergeben. Dem vielfältigen Gifttod für Baum und Mensch wird aber sicher nicht beizukommen sein, wenn nicht gesellschaftsintern eine naturwissenschaftlich begründete Ethik selbstverständlich jedermanns Anerkennung findet, die menschlich und ökologisch Unzumutbares ächtet.