Standardsignatur
Titel
Boden- und Wasserrecht in Shigar, Baltistan: : Autochthone Institutionen der Ressourcennutzung im Zentralen Karakorum
Verfasser
Körperschaft
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Geographisches Institut
Erscheinungsort
St. Augustin
Verlag
Asgard-Verlag
Erscheinungsjahr
2004
Seiten
314 S.
Illustrationen
40 Abb., 32 Tab., zahlr. Lit. Ang.
Material
Bandaufführung
ISBN
3-537-87662-9
Datensatznummer
121014
Quelle
Bonner Geographische Abhandlungen ; Nr. 112, 314 S.
Abstract
Im Mittelpunkt der vorliegenden Studie steht die Analyse von Nutzungsmustern und institutionellen Arrangements im Umgang mit den Ressourcen Boden und Wasser am Beispiel der Talschaft Shigar (Baltistan) im Zentralen Karakorum. Unter Bezugnahme auf die Debatte um die Tragedy of the Commons werden Nutzung und Bewertung der großteils als Allmende geltenden Ressourcen sowie die sie steuernden Institutionen in historischer Perspektive vorgestellt. Ackerbaulich und weidewirtschaftlich nutzbarer Boden sowie für die Bewässerung verfügbares Wasser sind für die Bevölkerung Shigars im Rahmen der von ihr betriebenen Gebirgslandschaft (mixed mountain agriculture) essentielle, doch räumlich und zeitlich limitierte Ressourcen. Dabei stellen der auf den Schwemmfächern im ariden Talbereich lokalisierte Bewässerungslandbau und die unter Nutzung alpiner Weideareale basierende Viehhaltung die bedeutendsten Pfeiler der traditionellen Gebirgslandschaft dar, die symbiotisch und interdependent fungieren. Die saisonale und räumliche Diverifikation der Ressourcennutzung resultiert aus der Notwendigkeit, verschiedene ökologische Nischen des durch Vertikalität geprägten Raums in Wert zu setzen, da keine Stufe für sich alleine genommen das notwendige Potenzial zur Überlebenssicherung aufweist, ist gleichzeitig aber auch als Strategie der Risikominderung gegenüber naturräumlicher Fragilität und ökonomischer Verwundbarkeit zu interpretieren. Informelle Institutionen und Gemeinschaftsarbeiten auf der Basis von Nachbarschaften und Dorfgruppen, etwa beim Weiderotationssystem, gewährleisten das Funktionieren der sich im Laufe von Jahrhunderten entwickelten autochthonen Strategien der Lebensunterhaltssicherung.