Mikrosondenuntersuchungen an unterschiedlich stark mit Schwermetallen belasteten Boeden. 2. Gehalte an Schwermetallen und anderen Elementen in Huminstoffaggregationen, Streustoffen und Holzkohlepartikeln

1997

S. 47-55

18 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200056912

Zeitschrift für Pflanzenernährung und Bodenkunde 1997 ; 160,Nr. 1, S. 47-55

Mikrosondenmessungen an der organischen Substanz belasteter Boeden ergaben teilweise sehr hohe Cu-(bis 13 000 mg/kg), Zn-(bis 48 000 mg/kg), Cd-(bis 2100 mg/kg) und Pb-Gehalte (bis 193 000 mg/kg). Die unterschiedliche Neigung der Schwermetalle (SM), sich an Huminstoffen anzureichern, kann in der Affinitaetssequenz Cu > Pb groesser gleich Cd > Zn groesser gleich Ni > Co dargestellt werden. In staerker versauerten humosen Oberbodenhorizonten steht die Pb- udn Cd-Bindung durch die organische Substanz offensichtlich in starker Konkurrenz zu der Bindung durch Fe-Mn-bzw. Mn-Fe-Oxide. Die SM- Gehalte der organischen Substanz - insbesondere die Cu-Gehalte - weisen dabei in verschiedenen Boeden signifikante, positive Beziehungen zu den Gehalten an organisch gebundenem Calcium auf. Deutliche SM-Anreicherungen konnten auch zusammen mit einer Ca-Anreicherung in der Epidermis bzw. im aeusseren Rindenparenchym von Wurzelresten im Gegensatz zum Inneren der Wurzeln festgestellt werden. Messungen an Pilzsklerotien ergaben, dass diese - zumindest auf belasteten Standorten - auch im Innern hohe SM-Gehalte (vor allem Blei mit bis zu 49 700 mg Pb/kg) aufweisen koennen. Statistische Auswertungen der EMA-Ergebnisse lassen darauf schliessen, dass SM in Huminstoffaggregationen nicht nur als metallorganische Komplexe, sondern auch (insbesondere Blei) als organische Metall-Phosphat-Komplexe gebunden sein koennen. Zu der in belasteten Boeden teilweise vorgefundenen Holzkohle zeigen die SM eine aehnlich verlaufende Anreicherungsaffinitaet wie zu den Huminstoffaggregationen. Dies unterstreicht, dass auch Holzkohlepartikel wesentliche Adsorbenten fuer SM in Boeden sein koennen.