Senkeneffekte der Forst- und Holzwirtschaft unzureichend honoriert? : Sink effects of forestry inadequately rewarded?

2003

12 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200097166

; 58(3)

Die Senkenfunktion der Wälder gehört zu den Schutz- und Erholungsleistungen, die der Forstwirtschaft in zunehmendem Maße abverlangt, aber in der Regel kaum entgolten werden. Die Inwertsetzung dieser Schutz- und Erholungsleistungen scheitert bisher daran, dass die Transaktionskosten für die Etablierung von Märkten, auf denen diese Leistungen gehandelt werden können, zumeist sehr hoch sind. Bei den Senkenleistungen der Wälder handelt es sich um eine globale Schutzleistung. Diese muss als knapp angesehen werden. Aufgrund der Verpflichtungen des Kyoto-Protokolls zur Emissionsreduktion bei gleichzeitiger Einigung dieser Reduktion (Emissionshandel, Joint Implementation und Clean Development Mechanism) erfährt die Senkenleistung international gesehen eine Bewertung über Märkte. Doch Erwartungen in der deutschen Forstwirtschaft, dass die Senkenfunktion der deutschen Wälder auch national in Wert gesetzt wird, werden sich nach dem gegenwärtigen Stand der Verhandlungen wohl nicht realisieren lassen. Einer umfassenden Inwertsetzung der Senkenfunktion der Wälder steht entgegen: die Beschränkung der Anrechenbarkeit terristischer Senken, die Beschränkung der Anrechenbarkeit auf zusätzliche Senkenleistungen, die fehlende Anrechnung der Senkeneffekte in Holzprodukten, die fehlende Einbindung von Senkeneffekten in die nationale und europäische Klimapolitik. Zur Umsetzung forstpolitischer Interessen in der Klimapolitik bedarf es generell einer verstärkten Einbeziehung der terristischen Senken in die internationalen Vereinbarungen und eine Zuweisung der Verantwortlichkeit für den Erhalt der Senken, und es bedarf einer kontinuierlichen Langzeitpolitik.