Fangbereich, Anlockungsbereich und effektiver Anlockungsradius als Schaetzgroessen fuer die Falleneffektivitaet und Kommunikationsdistanz bei Kaeferpheromonen und wirtsabhaengigen Anlockungssystemen

1992

S. 439-454

25 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200036647

Journal of Applied Entomology 1992 ; 114(5), S. 439-454

Die Reichweite natuerlicher und synthetischer Pheromonquellen ist Gegenstand der vorliegenden Arbeit. Die Entfernung von der Falle, innerhalb der Insekten gefangen (RS, eine zeitabhaengige Groesse) bzw. angelockt werden (RA, eine verhaltensbezogene Groesse) werden mit dem einfachen, aber abstrakten Konzept des Anlockungsradius (REA, nur von Koeder und Falle abhaengig) verglichen. Zur Bestimmung solcher Groessen werden theoretische Modelle fuer eine Analyse des Datenmaterials benoetigt. Verlaessliche Literaturangaben sind selten, jedoch koennen bei Lepidopteren fuer maximal RA Entfernungen von 200 bis 400m, fuer RS von 200 bis 500m erreicht werden. Schaetzungen von RA anhand gegenseitiger Beeinflussung von Fallen liegen bei Borkenkaefer (Scolytidae) zwischen 19 und 97m, wobei die Konfidenzintervalle wegen ungenuegenden Wiederholungen gross sind. Fuer Ips typographus ergeben Faenge passiver, unbekoederter Fallen in 1 bis 35m Abstand von Pheromonfallen nach log-log Regression Werte fuer RA zwischen 17 und 34m, in Abhaengigkeit von der Pheromonabgabe (Formel). Nach Regressionsanalyse von Fallenfaengen markierter Cylas formicarius (Curculionidae) wurde nach 16h ein RS von 390m fuer eine hohe (10Myg), und ein RS von 94m fuer eine niedrige Dosis (0.01Myg) bestimmt. Die Groesse von REA wurde als Punktschaetzung und als Mittelwert mit Konfidenzintervall bestimmt. Es ergaben sich Schaetzungen fuer Borkenkaefer von 0.4 bis 1m fuer Tomicus piniperda, 0,6m fuer Tomicus minor, 0,3 bis 3m fuer Ips typographus, 3 bis 10m fuer Pityogenes chalcographus und 0,2 bis 0,4m fuer Scolytus (scolytus) triarmatus. Als Schlussfolgerung ergibt sich, dass RS und RA von grundlegender und praktischer Bedeutung sind, ihre Schaetzung ist jedoch schwierig. REA hat keine direkte Beziehung zum natuerlichen Verhalten, ist jedoch ein brauchbares Mass fuer die Anziehungskraft und Spezifitaet der Faelle.