- Standardsignatur4354
- TitelBegründung von Elbauewäldern unter besonderer Berücksichtigung des Vorwaldgedankens
- VerfasserOttomar Greger (*)
- Erscheinungsjahr1998
- SeitenS. 412-414
- Illustrationen9 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200104600
- QuelleForst und Holz 1998 ; 1303, S. 412-414
; 53(13) - AbstractDie märkische Elbaue im Bereich des Staatlichen Forstamtes Stendal besitzt kräftige bis reiche braune Aueböden (braune Vega), die nahezu völlig entwaldet sind. Das erklärt sich aus der zeitigen Deichung der Elbe und der darauffolgenden Waldrodung zugunsten der Landwirtschaft. Mit der jahrhundertelangen landwirtschaftlichen Nutzung und dem Aussetzen der düngenden Überschwemmung bei Hochwasser sowie dem Fehlen einer dränierenden Durchwurzelung durch den Auewald verfiel die Struktur der Böden. Obwohl es sich im Wuchsgebiet um die reichsten Böden des Wuchsgebietes handelt, liegen Defizite im Nährstoffangebot bie P und K und teilweise Mg vor. Der Stukturverfall blockiert die natürliche Dynamik der Waldgeflügeentwicklung weitgehend. Der Aufbau des Biosphärenreservates Flußlandschaft Elbe verlangt nach einer ökologischen Naturraumentwicklung. Diese benötigt Auenwaldaufforstungen auf der Basis der Forstlichen Naturraumerkundung, welche die Landschaft sowohl punktuell (topisch) als auch räumlich (chorisch) bewertet. Für den höher gelegenen Elbtalbereich schlägt sie einen Waldanteil von 10-15% vor (aktuell > 3%). Gewässer sind das Kreislaufsystem der Landschaften - sie versorgen und entsorgen dieselben. Deshalb ist Gewässerschutz eine Basis des Naturschutzes und der ökogerechten Waldwirtschaft. Das Staatliche Forstamt Stendal strebt Auewaldaufforstungen nach dem Vorbild natürlicher Sukzessionen auf einem benachbarten Elbwerder an. Mit Hilfe von kombinierten biologisch-mechanischen Methoden soll die Blockierung des natürlichen Entwicklungskreislaufes durchbrochen werden. Wesentlich ist, daß entkoppelt von der niederschlagsreichen Pflanzzeit die extrem verdichtete Bodenstruktur mit der Pein-Plant Fräse aufgebrochen wird, und dann zur Pflanzzeit ein Vorwald begründet wird, der die neuen Bodenstrukturen besetzt, erhält und ausweitet. Diese Aufgabe übernehmen nach natürlichem Vorbild im besonderem Sträucher sind von ihrer Morphologie und Regenerationsfähigkeit dafür geschaffen, die Waldentwicklung einzuleiten. Nach einer 10 bis 20jährigen Vorwaldperiode können dann im Schutze der Pioniere die Hauptbaumarten Eiche und Hainbuche eingebracht werden. Versuche, die Periode Vorwald der Waldgefügeentwicklung zu überspringen und einen Eichen-Hainbuchenwald sofort zu begründen, scheitern i.d.R. und verursachen betriebswirtschaftliche Verluste.
- SchlagwörterAuwald, naturnaher Wald, Neuaufforstung, Aufforstungsplanung, Vorwald, Bodenvorbereitung, Bodenfräse, Elbe
- Klassifikation233 ((Neu-)Aufforstung (besonderer Standorte; z.B. Dünen) [Kreuzverweise zu geeigneten Unterteilungen von 114.4, 116 oder 187. Aufforstungspolitik siehe 913/914])
263 (Bewässerte Waldungen. Auewald)
235.2 (Vorbau, Vorwald, Schaffung eines Schirmes. Pionierholzarten)
232.216 (Bodenbearbeitung, einschl. Pflügen)
[430] (Deutschland, 1990-)
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