Abflussentstehung auf unterschiedlichen Boeden

1995

S. 17-21

14 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200069739

Wasser und Boden 1995 : Zeitschrift für Wasser- und Abfallwirtschaft ; 47,Nr. 8, S. 17-21

Charakteristische Niederschlagsszenarien (Fruehjahr, Sommer, Herbst; jeweils nass bzw. trocken) bilden den Input fuer Abflussimulationen mit dem Wasserhaushaltsmodell Brook. Hierbei zeigt sich das Abflussverhalten auf unterschiedlichen Boeden aeusserst variabel. Kontrastierenden Bodentypen, z.B. Gley bzw. Rendzina laesst sich typisches Abflussverhalten zuordnen: Der wenig durchlaessige Gley zeigt hohe Abflusspitzen, aber geringen Trockenwetterabfluss, waehrend die durchlaessige Rendzina ausgleichend auf den Abfluss wirkt. Bei Starkregenereignissen bewirkt geringe Vorbefeuchtung bei durchlaessigerem Boden eine staerkere Reduktion der Direktabflusshoehe als bei dichtem Boden. Die Groesse des Scheitelabflusses bei Starkregen ist typisch fuer den jeweiligen Boden, wird aber durch unterschiedliche Vorbefeuchtung nur wenig beruehrt. Bei weniger stark kontrastierenden Boeden ist eine eindeutige Zuordnung von Abflussverhalten zu einem Bodentyp nicht moeglich. In solchen Faellen ist es notwendig, zusaetzliche Information ueber den Boden (z.B. Bodenart, Kornverteilung, Lagerungsdichte, Skelettanteil) heranzuziehen, um eine entsprechende Gruppierung zu erreichen. Allerdings reicht speziell bei Lehmboeden die Angabe der Bodenart als Klassifizierungsmerkmal noch nicht aus. Die Koernungsklasse Lehm umfasst naemlich einen sehr weiten Koernungsbereich, als dessen Folge je nach Kornverteilung und Lagerungsdichte sehr unterschiedliche Verteilungen der Porengroessen auftreten koennen. Diese beeinflussen sehr wesentlich das hydraulische Verhalten des Bodens. Als weiteres Merkmal zur hydraulischen Klassifizierung von Boeden erscheint daher die Kornverteilung als vielversprechend.