- Standardsignatur629
- TitelBeitrag zur Kenntnis von vier Laubmischwaldstandorten im Lehrwald der ETH : Teil II: Wasserhaushalt
- VerfasserHannes Flühler (*)Ch. Gysi
- ErscheinungsortZürich
- VerlagSchweizerischer Forstverein
- Erscheinungsjahr1970
- SeitenS. 277-300
- Illustrationen7 Abb., 1 Tab., 8 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200156661
- QuelleSchweizerische Zeitschrift für Forstwesen 1970 ; 121(4), S. 277-300
- AbstractDie vorliegende Arbiet ist eine Analyse des Wasserhaushaltes von vier Standorten im Lehrrevier der ETH. Die im 1. Teil tabellierten physikalischen und chemischen Bodeneigenschaften dienten zur Charakterisierung der Standorte. Die Kenntnis der zeitlichen Veränderung der Saugspannungsverteilung im Profil und der Sorptionseigenschaften der betreffenden Böden erlaubt uns, quantitative Aussagen über die Wasserversorgung, Dauer und Grad der Vernässung und Durchlüftung zu machen. Die Dauer jener Perioden, in denen die Wasserversorgung oder der Durchlüftungszustand für das Wurzelwachstum kritisch war, gibt uns Hinweise, unter welchen Witterungsbedingungen der eine Standort als trocken, der andere als vernäßt bezeichnet werden muß. Folgende Eigenschaften sind für die einzelnen Standorte kennzeichnend: - Im Ahorn-Eschen-Wald war der Oberboden mehrere Wochen physiologisch trocken. Für flachwurzelnde Baumarten kann der Ahorn-Eschen-Wald ein trockener Standort sein. In den Sommermonaten liegt die Wasserreserve vor allem im dichten, unteren Profilteil, der in der übrigen Zeit staunaß und sauerstoffarm ist. Die Fichte beispielsweise vermag solche Bodenräume nicht zu erschließen. - Die Wasserversorgung im Buchenmischwald auf dem Plateau ist in Trockenperioden knapp, wird aber nur in eigentlichen Trockenjahren und nur für empfindliche Baumarten kritisch werden. In den trockenen Sommermonaten kann sich der Bestand infolge erschwerter Wasseraufnahmebedingungen sicher nicht optimal entwickeln. Während etwa 50 Tagen betrug die im 120 cm tiefen Wurzelbaum pro Quadratmeter Bodenoberfläche vorhandene, verwertbare Wassermenge weniger als 60 Liter. Zusammen mit 39 mm Niederschlag, der höchstens zur Hälfte in den Boden eindringen kann, waren größenordnungsmäßig etwa 800 000 l/ha potentiell verfügbar. Da nicht alle Bodenpartien durch Wurzeln erschlossen sind, stand der Vegetation vermutlich eher noch weniger Wasser zur Verfügung. An einem schönen Sommertag transpiriert ein Buchenwald mindestens 4 mm Wasser, also mehr als 40 000 l/ha. Die potentiell verfügbare Wasserreserve von 800 000 l/ha hätte bei dieser Transpirationsrate höchstens 20 Tage gereicht. Dieser Vergleich der Größenordnung zeigte, daß im Plateaubuchenwald in längeren Trockenperioden Wachstumsreduktionen durchaus möglich sind. - Der Wasserhaushalt des eichen-Hagebuchen-Waldes zeigt eine gewisse Verwandtschaft zu dem des Ahorn-Eschen-Waldes. Der Einfluß der Staunässe ist aber weniger ausgeprägt. Der Boden ist durchlässiger, besser drainiert und durchlüftet. Baumarten, die leicht unter Sauerstoffmangel leiden und dichte Bodenpartien meiden, verfügen auf diesem Standort zwar über einen mächtigeren zugänglichen Bodenraum als im Ahorn-Eschen-Wald, werden aber in der zweiten Hälfte der Vegetationsruhe oder in niederschlagsreichen Jahren durch einen oberflächennahen Wasserspiegel in ihrer Vitalität gehemmt. Den ausgeglichensten Wasser- und Lufthaushalt stellten wir im Buchenmischwald in Hanglage fest. Die Ertragsfähigkeit dieses Standortes ist besonders hoch. Die 39 m hohen Buchen sprechen ein beredeltes Zeugnis.
- SchlagwörterLaubmischwald, Standortseigenschaft, Bodenwasserhaushalt, Bodenwasserkapazität, Nassstandort, Lehrforst, ETH Zürich
- Klassifikation114.12 (Feuchtigkeit. Bodenwasser. Durchlässigkeit. Absorption. Hygroskopizität. [Hydrologische Gesichtspunkte siehe116.2])
181.31 (Beziehungen zum Wasser einschl. Dürreresistenz. Siehe auch 422.2)
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
945.25 (Lehr- und Musterwald)
[494] (Schweiz)
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