- Standardsignatur638
- TitelBeurteilung von Stoffaustraegen immissionsbelasteter Waldoekosysteme Nordostbayerns durch Quellwasseranalysen
- VerfasserC. Beierkuhnlein (*)W. Durka (*)
- Erscheinungsjahr1993
- SeitenS. 225-239
- Illustrationen21 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200031201
- QuelleForstwissenschaftliches Centralblatt 1993 ; 112,Nr. 4, S. 225-239
- AbstractIn den nordbayerischen Mittelgebirgen Frankenwald und Fichtelgebirge wurden zwischen 1989 und 1991 insgesamt 400 Waldquellen zum Teil mehrfach beprobt. Die sich aus den Wasseranalysen ergebende Datengrundlage ermoeglicht eine differenzierte Beurteilung der zeitlichen und raeumlichen Variabilitaet im Quellwasserchemismus. Allgemein hohe SO4-Konzentrationen (SO4 mittel = 200MyMol/l) in den Quellwaessern deuten auf eine insgesamt starke Immissionsbelastung hin, welche raeumlich weiter spezifiziert werden kann. Besonders hohe SO4-Konzentrationen (SO4 max = 965MyMol/l) finden sich im noerdlichen Frankenwald und in den nordoestlichen Teilen des Fichtelgebirges sowie in sich oestlich anschliessenden Gebieten. Die Waldquellen des aus Graniten und Phylliten aufgebauten Fichtelgebirges sind insgesamt saurer (durchschnittlicher pH = 5,31), als jene des aus basenreichen Tonschiefern aufgebauten Frankenwaldes (durchschnittlicher pH = 6,31). Die hoeheren pH- Werte des Frankenwaldes sind zum Teil geogen bedingt, es werden allerdings auch geringere Niederschlagsmengen erreicht, so dass die natuerlichen Verwitterungsablaeufe zu einer geringeren natuerlichen Versauerung gefuehrt haben. Versauerungserscheinungen konzentrieren sich heute dort auf die Hochlagen ehemals grenznaher Gebiete. Allgemein liegen die pH-Werte und die Kalzium- und Magnesium-Konzentrationen ueber denen des Fichtelgebirges. Dagegen werden niedrigere Kalium-Konzentrationen beobachtet. Einhergehend mit niedrigen pH-Werten sind die Aluminiumkonzentrationen in beiden Gebieten stark erhoeht und erreichen im Fichtelgebirge, welches eine besonders deutliche Hoehenabhaengigkeit der Versauerung zeigt, maximal 189MyMol/l. Als Arbeitshypothese war davon ausgegangen worden, dass ueber die sich in der Gewaesserversauerung widerspiegelnden Reaktion der Oekosysteme Schluesse auf Immissionssituation und Sensitivitaet der untersuchten Waldgebiete gezogen werden koennen. Tatsaechlich sind extrem niedrige pH-Werte und erhoehte Sulfatkonzentrationen der Quellwaesser auf Gebiete erhoehter Saeuredepositionswahrscheinlichkeit konzentriert und nicht in erster Linie durch Substrat oder Hoehenlage zu erklaeren. Die vorliegenden Daten erlauben es daher von einer "Ver"-sauerung, d.h. von einem zeitlichen Prozess zu sprechen. Durch die grosse Zahl untersuchter Quellen ist eine raeumlich detaillierte Beurteilung der Quellwasserversauerung ermoeglicht. Immissionsbelastete Waldgebiete koennen auf diese Weise identifiziert werden, schon bevor offensichtliche Waldschaeden in Erscheinung treten.
- SchlagwörterQuellwasser, Wasseranalyse, Wasserversauerung, Sulfatgehalt, Aluminiumgehalt, Höhenstufe, Immissionsbelastung, Auswaschung, Bayern
- Klassifikation116.91 (Wassergüte)
114.25 (Bodenreaktion; Azidität, pH-Wert; Bodenversauerung)
114.31 (Beziehungen zum Klima. Wirkungen der Wasserbewegung (Allgemeines), Auswaschung usw.)
425.1 (Gase und Schwebestoffe (Rauchschäden))
[430.1] (Bundesrepublik Deutschland, bis 1990)
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