Standardsignatur
Titel
Floral Ontogeny in Lathyrus latifolius
Verfasser
Erscheinungsjahr
2003
Seiten
S. 392-400
Illustrationen
4 Abb., 13 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer Zeitschrift
Datensatznummer
200109045
Quelle
Phyton 2003 : Annales rei Botanicae ; 43(2), S. 392-400
Abstract
Die Blütenentwicklung von Lathyrus latifolius wurde mittels Rasterelektronenmikroskopie (REM) untersucht. Es werden keine Vorblätter angelegt. Die Anlagenfolge der einzelnen Blütenorgane weicht vom akropetalen Modus ab, in dem die Organe des Kelches, der Krone und des äußeren Staubblattkreises überlappend angelegt werden. Desweiteren wird der Fruchtknoten simultan mit den episepalen Staubblättern angelegt. Im Kelch und in beiden Staubblattkreisen weicht die Organanlage von der unidirektionalen Anlage ab. Hier wurden Tendenzen zu wirteliger Anlage gefunden. Im Kelch wird das abaxiale und die beiden lateralen Sepalen synchron angelegt. Die beiden adaxialen Sepalen werden wenig später sichtbar. Die Anlage der Krone erfolgt unidirektional von abaxial nach adaxial. Im äußeren Staubblattkreis wird das abaxiale und die beiden lateralen Staubblätter simultan angelegt. Die beiden adaxialen Stamen folgen kurze Zeit später. Die Anlage des inneren, epipetalen Staubblattkreises erfolgt erst nach einer Pause, in der sich die Kelchblattanlagen, die episepalten Stamen und die Anlage des Gynoeceum vergrößern. Die beiden abaxialen Stamen werden zuerst angelegt. Die lateralen und das adaxiale Stamen folgen simultan. Alle Organe werden exakt alternierend mit den vorangegangenen Organen angelegt, und die jungen Blütenknospe weist dorsiventrale Symmetrie auf. Die Ausbildung der deutlichen Asymmetrie der Blüten, der beiden Nektarfenster am Grund des Androeceums und die Bildung des Nektariums an der abaxialen Seite des Rezeptaculums erfolgen erst in der späten Blütenentwicklung. Die Tendenzen zur wirteligen Organanlage des Kelches und der beiden Staubblattkreise werden als das Resultat der Harmonisierung der Plastochrone in diesen Wirteln gedeutet.