Standardsignatur
Titel
Einfluss von Weidevieh und Wild auf die Ausbreitung alpiner Gefäßpflanzen
Verfasser
S. Ertl (*)
Karl Hülber (*)
Karl Reiter (*)
Georg Grabherr
Erscheinungsjahr
2002
Seiten
S. 7-10
Illustrationen
11 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200101093
Quelle
Bericht über das Österreichische Botanikertrefen vom 30. Mai bis 1. Juni 2002, S. 7-10
Abstract
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob und inwieweit Weidevieh und Wild die Ausbreitung alpiner Pflanzenarten beeinflussen und klimainduzierte Migrationserscheinungen in der Alpin- und Subnivalstufe verstärken können. In den Unterschungsgebieten am Schrankogel und im Verpeil (Stubaier bzw. Ötztaler Alpen/Tirol), die sich über verschiedene Vegetationstypen und Höhenlagen in der Alpin- und Subnivalstufe erstrecken, wurden Kotproben von Schafen, Rind, Ziegen, Gemsen und Steinböcken gesammelt, die hinsichtlich ihres Gehalts an Diasporen und deren Keimfähigkeit untersucht wurden. In den Proben waren Diasporen von ca. 25% der Flora vertreten. Nur ein geringer Anteil (15%) von den in den Kotproben festgestellten Arten gelangten zur Keimung. Das sind 3% der Flora des Gebiets. Bei Vergleichsversuchen mit im Untersuchungsgebiet gesammelten Diasporen waren die Keimerfolge unter gleichen Bedingungen deutlich höher. Diese Ergebnisse zeigen, dass Herbivore als potentielle Verbreiter von Hochgebirgspflanzen durchaus in Frage kommen. Ihr Einfluss auf die geschlossenen Rasengesellschaften scheint aber von geringer Bedeutung zu sein.