- Standardsignatur629
- TitelContribution au problème des races de mélèzes : Longueur d'hypocotyle de différentes provenances de mélèze soumises à des photopériodes variées
- VerfasserHans Leibundgut (*)J.L. Berney (*)
- ErscheinungsortZürich
- VerlagSchweizerischer Forstverein
- Erscheinungsjahr1971
- SeitenS. 614-628
- Illustrationen12 Tab.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200156626
- QuelleSchweizerische Zeitschrift für Forstwesen 1971 ; 122(12), S. 614-628
- AbstractDas Institut für Waldbau der ETH Zürich befasst sich seit langer Zeit mit Kurztestmethoden zur Unterscheidung verschiedener Ökotypen einheimischer Nadelbäume. In der vorliegenden Veröffentlichung wird über solche Untersuchungen mit zahlreichen bekannten und unbekannten Lärchenherkünften berichtet. Die Keimung der Samen erfolgte bei verschiedener Tageslänge (Kurztag, Langtag und Dauerlicht), und bei den vollentwickelten Keimlingen wurden die Hypokotyllängen gemessen. Die statistische Auswertung führte zu folgenden Ergebnissen: Die Lärchen aus Graubünden zeigten nur zum Teil einheitliches Verhalten, was auch für die Wallislärchen gilt. Dagegen wurden zwischen den drei Herkünften aus den Sudeten und ebenso bei den drei Herkünften aus dem Berner Oberland keine Unterschiede festgestellt. Der Vergleich der verschiedenen Teilgebiete erlaubte die folgenden Feststellungen: Die Polenlärche 161 unterscheidet sich von der vergleichbaren Sudetenlärche 171. Dagegen stellten wir keine Unterschiede zwischen den verschiedenen Herkünften der Sudetenlärche und der Tatralärche 118 fest. Soweit Vergleich möglich waren, unterschied sich die Sudetenlärche dagegen von denjenigen aus dem Mittelland und den Alpen. Die in Schlitz angebaute Lärche 105 unbekannter Provenienz zeigte gesicherte Unterschiede gegenüber allen drei Herkünften der Sudetenlärche, nicht aber gegenüber der Wienerwaldfläche. Daraus darf immerhin nicht mit Sicherheit darauf geschlossen werden, dass die Schlitzlärche ursprünglich aus dem Wienerwald stammt. Dagegen scheint eine ursprüngliche Herkunft aus den Sudeten ausgeschlossen. Die Wienerwaldlärche unterschied sich von allen vergleichbaren Lärchenherkünften aus dem schweizerischen Mittelland. Beachtenswert sind auch die gesicherten Unterschiede der beiden Herkünfte aus den Südalpen gegenüber den meisten Provenienzen aus dem Wallis und Berner Oberland. Die grosse Anzahl der untersuchten Lärchen aus dem schweizerischen Mittelland liess erkennen, dass es sich offenbar ursprünglich grösstenteils um verschiedene Provenienzen gehandelt hat. Einzelne Herkünfte, namentlich diejenigen aus dem östlichen und zentralen Mittelland, zeigten keine Unterschiede gegenüber Bündner Lärchen. Dagegen unterschieden sich alle Mittellandlärchen von den Wienerwaldlärchen. Gesamthaft liess sich jedenfalls beweisen, dass die europäische Lärche nicht bloss in "regionale Rassengruppen" zerfällt, sondern dass auch innerhalb des alpinen Verbreitungsgebietes deutliche Unterschiede im ökologischen Verhalten bestehen. Dies dürfte nicht nur für die Lärchen aus Graubünden, dem Wallis und den Südalpenländern der Fall sein, sondern auch für die Lärchen aus dem klimatisch sehr uneinheitlichen Tirol mit seinen grossen Höhenunterschieden in der Lärchenverbreitung. Das Problem der für den Anbau geeigneten Lärchenherkünfte stellt sich vor allem für das schweizerische Mittelland. Deshalb wurden besonders zahlreiche Herkünfte aus qualitativ hochwertigen Beständen dieses Gebietes in die Untersuchungen einbezogen. Wo es sich um ausgedehnte, bestandesweise Anbauten mit guten Erfolgen handelt, wie beispielsweise in Lenzburg oder bei der Schlitzerlärche, wird deren Verwendung als Erntebestände empfohlen. Wo aber nur hochwertige Gruppen und Horste von Altlärchen vorhanden sind, mahnen die Versuchsergebnisse zur Vorsicht. Das oft sehr unterschiedliche Verhalten in den vorliegenden Versuchen lässt auch Unterschiede in waldbaulich-wesentlichen Eigenschaften erwarten, die unter Umständen bei den vorhandenen Altlärchen nur deshalb nicht mehr erkennbar sind, weil es sich nur um die spärlichen Reste einer über eine Jahrhundert dauernden Auslese handelt. In diesen unsicheren Fällen empfiehlt es sich, auf die beim Anbau bewährten autochthonen Herkünfte oder solche bewährter Grossanbauten zurückzugreifen. Besondere Beachtung verdienen nach den Verfassern für tiefere Lagen des Mittellandes die Sudetenlärche, die Schlitzerlärche, eventuell Lärchen aus den Südalpentälern, Wienerwaldlärchen und geeignete Herkünfte aus tiefen Lagen Tirols. Herkünfte aus diesen beiden letztgenannten Gebieten sollen demnächst in grösserer Zahl untersucht werden.
- SchlagwörterLarix decidua, Ökotyp, Provenienzunterschied, Hypokotyllänge, Photoperiode
- Klassifikation232.12 (Rassen- und Provenienzversuche)
165.52 (Geographisch)
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
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