- Standardsignatur629
- TitelBeitrag zur Kenntnis von vier Laubmischwaldstandorten im Lehrwald der ETH : Teil I: Bodenfaktoren
- VerfasserHannes Flühler (*)Ch. Gysi
- ErscheinungsortZürich
- VerlagSchweizerischer Forstverein
- Erscheinungsjahr1970
- SeitenS. 175-188
- Illustrationen1 Abb., 8 Tab., 7 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200156656
- QuelleSchweizerische Zeitschrift für Forstwesen 1970 ; 121(3), S. 175-188
- AbstractDie schlecht durchlässige Staubmergelunterlage der oberen Süßwassermolasse führt in allen vier Böden periodisch zu einem Wasserstau. Der Bodenbereich, in welchem der Wasserspiegel am häufigsten schwankt, ist je nach Standort verschieden mächtig und liegt verschieden tief. Dieser Bereich ist an den rötlichen Oxydationsflecken gut erkennbar. Eine Häufung von Oxydationsflecken in einem teilweise reduzierten Horizont ist ein Indiz für eine periodisch schlechte Durchlüftung. Je schärfer der Kontrast zwischen den reduzierten und oxydierten Bereichen ist, je kleiner und seltener die rostigen Flecken sind, desto schlimmer steht es in Nässeperioden mit der Sauerstoffversorgung der Wurzeln. Der rostig gefleckte Horizont ist die Zone, die in stetem Wechsel mit Wasser gesättigt und wieder teilweise entwässert wird. Dauert die Sättigung mehrere Tage, dann verarmt der boden an dieser Stelle an Sauerstoff. Reduktionsvorgänge herrschen vor. Bei partieller Entwässerung oxydiert der eindringende Sauerstoff die freigelegten bzw. reduzierten Metallverbindungen. Vorerst werden entlang größerer Kanäle und Spalten Kontrastgleyflecken gebildet. Später, bei fortschreitender Entwässerung dringt der sauerstoff auch in das feinere Porensystem ein und oxydiert weitere Bereiche. Die Verästelung wird so fein, daß die Grenzen zwischen oxydierten und reduzierten Zonen verwischt werden. Diese nicht scharf abgegrenzten Gelyflecken nennt man diffus. Im Ahorn-Eschen-Wald liegt der fleckig oxydierte Horizont oberflächennah (20 bis 70 cm). Im Hangbuchenwald treten diese Flecken ebenfalls nur in einem schmalen Band allerdings wesentlich tiefer (110 bis 130 cm) auf. Im Boden des eichen-Hagebuchen-Waldes ist der fleckig oxydierte Horizont 80 cm mächtig (80 bis 160 cm). Der Wasserspiegel schwankt im boden des Eichen-Hagebuchen-Waldes stärker als im Ahorn-Eschen-Wald. Im Plateaubuchenwald umfaßt der gefleckte Horizont ab 40 cm den ganzen Bodenraum. Obschon die gesättigte Wasserdurchlässigkeit oberhalb der stauenden Schicht annähernd normal ist, (F. Richard, 1965) herrscht zeitweise fast im ganzen Profil ein Wasserstau. In den beiden Muldenstandorten, dem Ahorn-Eschen- und Eichen-Hagebuchen-Wald, nimmt die gesättigte Wasserdurchlässigkeit von oben nach unten sehr stark ab. Im Plateau- und Hangbuchenwald dagegen ist der unterste Profilteil durchlässiger als der mittlere. Zwischen dem Grobporenanteil und der gesättigten Durchlässigkeit besteht ein enger Zusammenhang. Je mehr Grobporen vorhanden sind, desto größer ist der Fließquerschnitt und desto geringer ist der Fließwiderstand, denn das Wasser ist in den groben Poren nur leicht gebunden. Der Grobporenanteil und die gesättigte Wasserdurchlässigkeit verändern sich in allen vier Böden mit zunehmender Tiefe sehr ähnlich. Einzig im Ahorn-Eschen-Wald stellten wir innerhalb der Aufschlußtiefe eine nahezu undurchlässige Schicht fest (k8 = 5,0x10-7 cm/sec = 0,4 mm/Tag, F. Richard). Folgende Horizonte sind gehemmt durchlässig: - die untere Begrenzung des Profils im Eichen-Hagebuchen-Wald (GT-Horizont k8 = 5,7x10-5 cm/sec = 5 cm/Tag), - die untere Hälfte des Wurzelraumes im Ahorn-Eschen-Wald (C-Horizont k8 = 5,7x10-5 cm/sec = 5 cm/Tag), - der mittlere Teil des Hangbuchenwaldes (B1T-Horizont k8 = 8,6x10-5 cm/sec = 7 cm/Tag). Im Hangbuchenwald ist der untere Teil des Profiles annähernd normal (k8 = 8,5x10-4 cm/sec = 75cm/Tag), im Plateaubuchenwald normal durchlässig (k8 = 4,4x10-3 cm/sec = 380 cm/Tag). Der A1-Horizont ist in allen vier Böden gut durchlässig (k8 ~ 10-3 cm/sec ~ 100 cm/Tag.) Die Tiefe der stauenden Schicht und die Durchlässigkeit der unteren Hälfte des Bodenprofils ist für den Wasserhaushalt entscheidend. In einem zweiten, später folgenden Teil befassen wir uns eingehend mit der zeitlichen Veränderung der Wasserbindung der davon abhängenden Bodenfaktoren dieser Standorte.
- SchlagwörterLaubmischwald, Standortseigenschaft, chemische Bodeneigenschaft, physikalische Bodeneigenschaft, Lehrforst, ETH Zürich
- Klassifikation114.1 (Physikalische Bodeneigenschaften (Gleichlaufend mit UDK 631.43 geordnet))
114.2 (Chemie des Bodens. Analyse (Gleichlaufend mit UDK 631.41 geordnet))
228.3 (Gemischte Bestände)
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
945.25 (Lehr- und Musterwald)
[494] (Schweiz)
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