Betriebsbezogene Waldschadenserhebung aus Farbinfrarot-Luftbildaufnahmen am Beipiel des hessischen Forstamts Kaufungen

Hann. Münden

Hessische Forstliche Versuchsanstalt

1989

69 S.

23 Abb., 2 Tab., 1 Anh., 42 Lit. Ang.

Bandaufführung

98361

Forschungsbericht HESSEN-Forst : Forsteinrichtung, Information, Versuchswesen ; (7), 69 S.

Hauptergebnisse - Die Untersuchungen belegen, dass sich Farbinfrarotbilder (1 : 6.000) zur Erfassung standoertlicher und bestandesstruktureller Einfluesse im Zusammenhang mit dem Auftreten von Waldschaeden in einzelnen Forstbetrieben eignen. - Das entwickelte Inventurverfahren ermoeglicht die Herleitung von Entscheidungshilfen fuer den Betriebsleiter zur Festlegung von Intensitaet und Prioritaetsfolge von Massnahmen zur Begrenzung der Waldschaeden. - In den Dickungen bis angehenden Stangehoelzern treten erste Schaeden bei den Laubbaumarten Buche und Eiche vermehrt in Westhanglagen auf. Bei Fichte dieserAltersgruppe befinden sich die Schadensschwerpunkte im nassen Standortsbereich sowie in wechselfeuchten Lagen in West- bis Nordwestespositionen. - In der Altersgruppe der Stangenhoelzer bis schwachen Baumhoelzer kommen deutliche Schaeden bei Fichte am haeufigsten auf wechselfeuchten Standorten und in West- und Nordwest-Expositionen vor. Ganz besonders haeufig sind die Schaeden auf entsprechenden Standorten in der Randlage zum Kasseler Becken. - In den ueber 60jaehriigen Baumhoelzern ist das Schadniveau bei Eiche am geringsten, waehrend die Fichte insgesamt am staerksten betroffen ist. Der Anteil deutlicher Schaeden betraegt bei Eiche 27 %, bei Buche 33 %, bei Kiefer 38 % und bei Fichte 42 %. - Die Buche zeigt in der Altersgruppe ueber 60jaehrig die staerksten Schaeden in staerker geneigten West-Expositionen, auf betont frischen Standorten und als dienende Baumart in Eichen-/Buchen-Mischbestaenden. - Die Fichte weist in dieser Altersgruppe deutlilche Shadensschwerpunkte im wechselfeuchten Standortsbereich und in staerker geneigten West- bis Nordwest-Expositionen auf. - Die zum Kasseler Becken exponierten Randbestaenden der Westhanglagen des Hessishen Forstamts Kaufungen sind vor allem bei den Baumarten Fichte und Kiefer deutlich staerker geschaedigt als mehr oestlich gelgene Bestaende dieser Baumarten. In dieser Zone treten die sich gegenseitig verstaerkenden Wirkungen von Westrandlage, wechselfeuchtem Standort und Exposition zu einer grossen Emissionsquelle deutlich hervor. Gegenmassnahmen sollten vorrangig in den Randlagen des Kasseler Backens durchgefuehrt werden.