- Standardsignatur629
- TitelSchweizer Wälder und Klimaveränderungen: Vergleich von Simulationen quantitativer Vegetationsmodelle
- VerfasserJanine Bolliger (*)
- Erscheinungsjahr2002
- SeitenS. 167-175
- Illustrationen52 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200091732
- QuelleSchweizerische Zeitschrift für Forstwesen 2002 : Organ des Schweizerischen Forstvereins ; 153(5), S. 167-175
- AbstractVegetationsmodelle sind ein ausserordentlich hilfreiches, wenn nicht das einzige Instrument, um zukünftige Veränderungen der Vegetation über Zeit und Raum zu analysieren. Mögliche Auswirkungen einer Klimaveränderung auf die Vegetation wurden mit zwei strukturell und konzeptionell unterschiedlichen Modelltypen vorgestellt. Beide Modelltypen - der dynamisch-transiente und der statische Gleichgewichtstyp, sind für die Waldvegetation der Schweiz kalibriert worden. Im Bestreben, ökologische Details abzubilden, wurden die Modellvariablen physiologisch verfeinert, neu formuliert oder ergänzt. Extreme Umweltereignisse wie Dürre oder Sommerfrost wurden in den Simulationen berücksichtigt. Alle vorgestellten Simulationen wurden mit verschiedenen Methoden auf Verlässlichkeit, Generalisierbarkeit und Limitationen evaluiert. Die in den Modellen berücksichtigte Vielfalt an Klimaszenarien (Temperaturszenarien + 1,1°C bis + 6,4°C; 10 bis 20% erhöhter Niederschlag) in Kombination mit einer grossen Bandbreite physiologisch wichtiger Umweltfaktoren (z.B. Bodeneigenschaften, extreme Umweltereignisse) lassen auf breit abgestützte Resultate schliessen. Die simulierten Vegetationsveränderungen unter Klimaveränderungen sind gravierend. Kurz- bis mittelfristig können negative Situationen entstehen, da nach anfänglichen Wachstumsschüben Einbrüche in der Gesamtbiomasse simuliert werden. In bereits trockenen Regionen droht eine Versteppung bei zukünftiger Erwärmung. In vielen Fällen bedeutet eine Klimaveränderung also eine massive Umgestaltung der Wälder. Längerfristig (Jahrhunderte) können sich neue Gleichgewichte einfinden, die folgendermassen charakterisiert werden können: In Tieflagen breiten sich Eichen-Hagebuchenwälder und Flaumeichenwälder aus. Im hochmontanen und subalpinen Bereich werden die Fichten zugunsten der Buchen an Dominanz verlieren. Das Enstehen von Übergangsgesellschaften oder neuen Gesellschaften mit mediterranen Arten erscheint als wahrscheinlich. Ob die gegenwärtig waldfreie alpine Stufe bewaldet wird, ist nach wie vor kontrovers.
- SchlagwörterKlimaänderung, Waldvegetation, Vegetationsveränderung, Vegetationsmodell, Simulationsmodell, Schweiz
- Klassifikation111.83 (Klimaänderungen. Paläoklimatologie)
181.2 (Beziehungen zum Klima. Akklimatisation. [Siehe vorzugsweise Untertitel von 4; Einflüsse durch Verunreinigungen der Umwelt siehe 181.45])
182.2 (Sukzession, Alternanz (Wechsel) und Periodizität der Vegetation)
[494] (Schweiz)
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