- Standardsignatur4017
- TitelErfolgreiche Haldenaufforstung mit Grauerle als dienende Baumart
- VerfasserAnton Krapfenbauer (*)
- ErscheinungsortWien
- VerlagGeorg Fromme & Co.
- Erscheinungsjahr1963
- SeitenS. 217-220
- Illustrationen3 Abb., 5 Tab., 7 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200148976
- QuelleAllgemeine Forstzeitung 1963 ; 74 (19-20), S. 217-220
- AbstractFür die Rückführung von Haldengelände, in der oberen Buchenstufe, im Bereich eines Gipsbergbaues, in forstlich nutzbares Gelände wird die Grauerle als Vorbaubaumart gewählt. Dadurch sollte einerseit eine rasch wirksame Begrünung des oberflächenerosionsgefährdeten Sturzmaterials erreicht werden, anderseits sollten damit für den Unterbau von Fichte, Tanne, Buche, Lärche, Bergahorn, (entsprechend der Bestockung der umliegenden Waldteile) günstige Bedingungen geschaffen werden. Das aus Abraum und Taubmaterial bestehende lehmige Sturzmaterial, das einen beachtlichen Gehalt an wasserlöslichem Gips wie auch haben Kalziumkarbonatgehalt besitzt, wird mit Grauerlenhalbheistern in einem Verband von 1,50 x 1,80 m bepflanzt. Im Jahre nach der Erlenpflanzung werden Fichte (0,7-0,8), Lärche (0,2), Tanne, Buche und Bergahorn (eingesprengt) in unmittelbarer Nähe der gut entwickelten Erlen nordseitig gepflanzt. Alle Pflanzen erhielten eine geringe Phosphordüngung zur Pflanzung. Im Jahre nachher wurde mit einem Drei-Nährstoffdünger (Vollkorn-Linz-Rot 15-20 g pro Pflanzstelle) gedüngt. Die tatsächlich in unmittelbarer Nähe der Erlen gepflanzten Baumarten entwickelten sich bereits anfangs aufgezeichnet. Es ergab sich eine unverkennbare Ammenwirkung durch die bodenverbessernden Eigenschaften der Erle. Bereits im ersten bzw. zweiten Jahr nach der Pflanzung mußte die Grauerle zum Schutz gegen Verdämmung der übrigen Baumarten aufgeastet werden. Im zweiten bzw. dritten Jahr war örtlich schon die Beseitigung einzelner Grauerlen durch Ringeln mit Lignopur F erforderlich gewesen. Die Entwicklung der unter den Erlen eingebrachten Fichten, Tannen, Lärchen, Buchen sowie des Bergahorns ist bisher sehr zufriedenstellend. Besonders auffällig ist das gute Gedeihen der Fichten bei auffallend hlhem Schattenerträgnis. Im Zuge weiterer Pflegemaßnahmen soll die Grauerle weiter bis etwa auf ein Drittel derzimiert werden. Der Rest wird in den folgenden Bestand übernommen werden, wo nach und nach ein natürliches Ausscheiden der Erlen erfolgen wird. Dadurch soll die bodenpflegende Wirkung der Erlen noch möglichst lange erhalten werden. Besonders erstaunlich ist die in verhältnismäßig sehr kurzer Zeit erfolgt günstige Auswirkung der Erlen in Verbindung mit der niederen Vegetation (in der Hauptsache üppig entwickelter Huflattich) auf die Bodenentwicklung. Über den Umsatz der toten organischen Substanz hat im Zusammenhang mit einer beachtlichen Humusanreicherung eine Anhäufung von im Ausgangsmaterial gehaltsmäßig relativ geringer vorhandenen Mineralstoffen - Kalium, Magnesium Phosphor und Stickstoff - im Oberboden stattgefunden. Hinsichtlich des Gehaltes an allen diesen Stoffen ergibt ein unmittelbarer Vergleich mit dem Gehalt im Oberboden anderer ertragreicher Waldstandorte keine wesentlichen Unterschiede. Aus dem Vergleich mit der niederen Vegetation eines unterhalb der Schutthalden gelegenen Waldteiles läßt sich erkennen, daß sich bereits eine ganze Reihe von Vegetationsgliedern des ursprünglichen Waldbodens im aufgeforsteten Haldenbereich wieder eingefunden hat. In der vorliegenden Arbeit wird auch aufgezeigt, daß man heute auf die günstige Wirkung der Grauerle als Vorbaubaumart auf lagemäßig für den Anbau geeignetem Gelände, das einer forstlichen Nutzung zugeführt werden soll, keines wegs mehr aus Furcht vor einer alles überwuchernden Wurzelbrut zu verzichten braucht. Die Ausbreitung der Grauerle kann durch die Anwendung von Wuchsstoffen - im gegebenen Fall wurde Lignopur F gelöst in Dieselöl verwendet -, entsprechend den waldbaulichen Gesichtspunkten, gelenkt werden. Bei gutem Erlenwachstum empfiehlt sich eine möglichst frühe Unterpflanzung mit den gewünschten forstlich wertvollen Baumarten. Um die Pflanzen vor zu starker Sonnenbestrahlung zu schützen, pflanzt man sie am besten auf die Nordseite der Erlen und, um sie in den Genuß der durch die Erlensymbiose für Sturzmaterial besonders bedeutsamen Wirkung der Stickstoffanreicherung durch die Erlen kommen zu lassen, möglichst nahe (30 bis 50 cm) an diese.
- SchlagwörterHaldenaufforstung, Aufforstungserfolg, Vorwald, Alnus incana, Steiermark
- Klassifikation233 ((Neu-)Aufforstung (besonderer Standorte; z.B. Dünen) [Kreuzverweise zu geeigneten Unterteilungen von 114.4, 116 oder 187. Aufforstungspolitik siehe 913/914])
114.449.8 (Industrielle Abraumflächen (Kippen, Halden))
235.2 (Vorbau, Vorwald, Schaffung eines Schirmes. Pionierholzarten)
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
[436.6] (Steiermark)
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