Entwaldung und Steinschlag : Schutz des Lebensraumes vor Hochwasser, Muren und Lawinen : INTERPRAEVENT

1988

S. 185-198

3 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200074914

Internationales Symposion INTERPRAEVENT 1988 - Graz : Schutz des Lebensraumes vor Hochwasser, Muren und Lawinen : Tagespublikaton : Schutz des Lebensraumes vor Hochwasser, Muren und Lawinen : INTERPRAEVENT, S. 185-198

Die Wirkung des Waldes auf das Steinschlaggeschehen ist getrennt für Entstehungs- und Absturzphase zu betrachten. Währenddem die Entstehung von Steinschlag vor allem durch das Wurzelsystem der Bäume beeinflusst wird, behindern in der Absturzphase besonders die Baumstämme die Bewegung der Steine. Zur wichtigsten Schutzwirkung des Waldes - dem Abbremsen und Auffangen abstürzender Steine - fehlten bisher quantitative angaben. Aus Feldversuchen mit absichtlich in Bewegung gesetzten Steinen konnten nun Vergleichszahlen für unbestockte und bestockte Hangabschnitte berechnet werden. Bei den Versuchen kamen in bestockten Abschnitten rund 60 % der Steine als Folge von Baumkontakten zum Stillstand. Pro gleich lange Hangabschnitte wurden 3 - 10 Mal mehr Steine abgelagert als in unbestockten Bereichen. Die Ergebnisse bestätigen, dass bei fortschreitender Entwaldung von Gebirgshängen mit verstärkter Steinschlaggefahr zu rechnen ist.