- Standardsignatur629
- TitelEnseignements et expériences sur la reconstitution des châtaigneraies, en vingt ans de projet de reboisement expérimental à Copera (Tessin)
- VerfasserJean-Philippe Schütz (*)
- ErscheinungsortZürich
- VerlagSchweizerischer Forstverein
- Erscheinungsjahr1977
- SeitenS. 398-410
- Illustrationen9 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200153948
- QuelleSchweizerische Zeitschrift für Forstwesen 1977 ; 128(6), S. 398-410
- AbstractIm etwa 40 Hektar grossen Aufforstungsversuchsgelände Copera im Tessin wurden seit 1952 von der EAFV verschiedene Forschungsvorhaben über die Wiederherstellung vom Rindenkrebs (Erreger: Endorthia parasitica Murr.) befallener Kastanienwälder in Angriff genommen. Dabei ging es primär um Probleme der direkten Umwandlung wie: Baumarten- und Provenienzwahl, Pflanzungstechniken, Pflanzenverbände, Mischungsarten und -strukturen. Es wurden mehrere einheimische und exotische Baumarten angepflanzt, wobei von Anfang an den verschiedenen Baumarten Flächenanteile entsprechend ihrer vermutlich waldbaulichen Bedeutung zugeteilt wurden. Die damals anderwärts schon erfolgreichen angeplfanzten Baumarten wurden auf grösseren Versuchsflächen mit verschiedenen Herkünften eingebracht, wenig bekannte Exoten dagegen eher versuchsweise auf kleineren Feldflächen. Neben der wissenschaftlichen Erforschung des Verhaltens der Arten und Herkünfte, die das durch periodisch wiederholte ertragskundliche Erhebungen festgestellt wird, hat das Projekt einen ausgesprochenen Demonstrationswert. Darüber hinaus kommt ihm mit über 100 Baumarten und 300 Herkünften für die Samenernte eine grosse Bedeutung zu. Die während 20 Jahren gesammelten Erfahrungen im waldbaulichen Verhalten der Baumarten werden zusammengefasst. Als Vorbemerkung wird unterstrichen, dass das Gelingen der Aufforstung von den entsprechenden Standortsfaktoren nicht getrennt beurteilt werden darf. Trotz anscheinend genügender Niederschläge in der Sommersaison ist das Wasserangebot als das Wachstum in der Jugendphase begrenzender Faktor zu betrachten. Auf gut wasserversorgten Standorten gedeihen sehr viele Baumarten ausgezeichnet. Auf trockeneren Kuppenlagen dagegen ist die Baumartenwahl äusserst begrenzt. Zu den, im Ausland auch schon festgestellten, eindeutigen Erfolgen zählt die europäische und japanische Lärche, deren schnelles Wachstum in der Jugend bewirkt, dass die an Kulturpflege kostspielige Phase rasch durchwachsen wird. Die Aspe zeigt auf frischen Standorten sehr gutes Gedeihen und oft tadellose Qualität. Gute Resultate zeigen weiterhin auf frischen Standorten Bergahorn und Kirschbaum und auf trockeneren Böden Winterlinde und birke. Als Exoten haben Douglasie, Strobe, Tulpenbaum, Roteiche und Riesenlebensbaum (Thuja plicata Donn.) ihren guten Ruf bestätigt. Weniger bekannte Exoten wie orientalische Buche (Fagus orientalis Lipsky), Hemlockstanne (Tsuga heterophylla Sarg.) und Schwarzföhre aus Korsika (auf ziemlich trockenen Standorten) haben sich als deutliche Erfolge herausgestellt. Dagegen, enttäuschten andere Baumarten wie Waldföhre (Nasschneegefährdung, Qualität), Esche (Qualität), Stiel- und Traubeneiche (langsames Wachstum in der Jungphase), Himalaya-Zeder - Cedrus deodara Loud. - (Krankheiten), Metasequoia glyptostrobides Hu und Cheng (schlechte Anpassung an Trockenheit), Cryptomeria japonica D. Don. (Schneegefährdung) und Edeltanne - Abies procera Rehd. - (langsames Wachstum). Schliesslich sind Fichte und Weisstanne wegen ihres in der Jungwuchs- und zum Teil in der Dickungsstufe ausgesprochen verzögerten Gedeihens, Bergulme, Nussbaum, Mammutbaum (Sequoiadendron giganteum Buchh.) und Küstensequoie (Sequoia sempervirens Endl.) als Misserfolg anzusprechen. Techniken des Vorbaus haben sich nicht immer als positiv erwiesen. Besonders auf trockenen Standorten hat es sich gezeigt, dass der Vorbau das Gedeihen der im Unterbau gepflanzten Schattenbaumarten oft deutlich hindert. Die Technik des Vorbaus ist nur auf gut wasserversorgten Standorten zu empfehlen. Als Vorbauart sind Aspe und der Tulpenbaum der Lärche überlegen.
- SchlagwörterCastanea sativa, Waldsanierung, Bestandesumwandlung, Aufforstungsversuch, Ersatzbaumart, Exotenanbau, Provenienzauswahl, Standortstauglichkeit, Laubholz, Nadelholz, Tessin, Schweiz
- Klassifikation25 (Behandlung fehlerhafter, in der Pflege vernachlässigter oder verlichteter Bestände)
232.11 (Versuche mit Holzarten (einschl. Anbauversuchsflächen, Exotenversuche usw.))
232.12 (Rassen- und Provenienzversuche)
547 (Beziehung der forstlichen Standortsgüte zur Holzerzeugung)
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
[494] (Schweiz)
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