Standardsignatur
Titel
Ausgeräumte Landschaft nimmt dem Rebhuhn das Lebensumfeld : Früher "Massenvogel" - heute bedrohte Art der Roten Liste
Verfasser
Erscheinungsjahr
2002
Seiten
S. 16-23
Illustrationen
38 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200079062
Quelle
LÖBF-Mitteilungen 2002 ; 27(1), S. 16-23
Abstract
Die Taxonomie des Rebhuhns ist bisher ungenügend geklärt. Die Unterart Perdix perdix sphagnetorum galt bereits zu Anfang des 20. Jahrhunderts in NRW als bedroht und ist inzwischen wahrscheinlich ausgestorben. Möglicherweise hat diese als Kulturflüchter bezeichnete Subspezies bereits vor dem Aufkommen des Ackerbaues und damit vor der Ausbreitung der Nominatform Perdix perdix perdix waldfreie Lebensräume bewohnt. In Abhängigkeit von der landwirtschaftlichen Entwicklung, insbesondere der im Mittelalter aufkommenden Dreifelderwirtschaft fand in Deutschland die Nominatform des Rebhuhns über Jahrhunderte optimale Lebensbedingungen vor. Diese verschlechterten sich jedoch in den letzten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts wiederum durch eine bis dahin nie gekannte menschliche Einflussnahme mit Hilfe des wissenschaftlich-technischen Fortschrittes und einer harten Marktwirtschaft im landwirtschaftlichen Bereich, so dass die Weiserart Rebhuhn auf der Strecke blieb. Europaweit wurde nach Lösungen gesucht. Das widerspiegelte sich in der Etablierung zahlreicher Rebhuhnforschungsprojekte, die zwar zahlreiche Erkenntnisse erbrachten, jedoch großförmig bislang den Rebhuhnbesatz nicht anzuheben vermochten. Es liegt auf der Hand, dass sich "Museumslandschaften" mit den Rebhuhnbesätzen von einst nicht wieder in die Feldfluren zaubern lassen. Dennoch sind Ansätze erkennbar, dass in den Kernzonen einstiger guter Rebhuhnvorkommensgebieten durch lebensraumverbessernde Maßnahmen dem Rebhuhn geholfen werden kann.