Standardsignatur
Titel
Boden und Landschaftswasserhaushalt
Verfasser
Erscheinungsort
Weinheim
Verlag
Wiley VCH Verlag
Erscheinungsjahr
2014
Seiten
41 S.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200186773
Quelle
Handbuch der Bodenkunde, 41 S.
Abstract
Der Boden hat bezüglich des Wasserhaushaltes einer Landschaft drei Funktionen. Er dient als Speicher und dämpft so die impulsartig auftretenden Niederschläge. Er verteilt das Niederschlagswasser auf die Austragspfade Verdunstung, Gerinneabfluss und Grundwasserabfluss, und er ist sowohl Quelle als auch Senke für gelöste Stoffe und Partikel. Ein bisher ungelöstes Problem ist der Umgang mit der kleinräumigen Heterogenität wasserhaushaltsrelevanter Eigenschaften, die bis auf die Mikroebene hinabreicht. Da auf unterschiedlichen Maßstabsebenen, auch innerhalb der Größenordnung von Landschaften oder Einzugsgebieten, unterschiedliche Bodeneigenschaften von Bedeutung sind, gilt jede Untersuchung zunächst nur für den Maßstab, in dem sie durchgeführt wurde. In wie weit ein Up- oder Downscaling durchgeführt werden kann, muss separat untersucht werden. Während für die Verdunstung der gesamte Landschaftsausschnitt berücksichtigt werden muss, sind für den Gerinneabfluss und die Grundwasserneubildung nur Teile der Fläche aktiv. Über diese aktiven Teilflächen, ihre Nachbarschaftsbeziehungen und ablaufenden Prozesse existieren bis jetzt nur vorläufige Vorstellungen. Bei der Suche nach Regelmäßigkeiten wird der Boden daher eher als ein konzeptionelles Abstraktum als eine physikalische Realität betrachtet. Diese Tendenz verstärkt sich mit der Größe des betrachteten Einzugsgebietes. Die beiden Extrempositionen sind die Überzeugung, dass physikalisch basierte Modelle die Realität zumindest annähernd abbilden, und die Erfahrung, dass jeder Hang nach jedem Niederschlagsereignis neu beobachtet werden muss, weil sich immer wieder neue Reaktionen zeigen, die in einem Modell nur schwer zu beschreiben sind. Die Konzeptmodelle, die das augenblickliche Verständnis abbilden, liegen in der Mitte zwischen diesen beiden Positionen. Für das Verständnis des Gerinneabflusses in Hochwassersituationen ist die Frage der hydraulischen Anbindung der Fließbahnen im Einzugsgebiet entscheidend. Oberflächenabfluss, oberflächennaher Abfluss und das flussbegleitende Grundwasser scheinen Schlüsselstellungen einzunehmen. Andere Fließwege münden zum Teil in diese Abflusskomponenten ein. In wie weit die Prozesse im Gerinne selbst wie die Entkoppelung von Welle und Wasserkörper, die longitudinale Dispersion und die Wechselwirkungen zwischen Fluss- und Grundwasser berücksichtigt werden müssen, ist eine Frage der Größe des Einzugsgebietes. Die Bedeutung dieser Frage scheint aber in kleinen Einzugsgebieten bisher unterschätzt worden zu sein.
Abflusskoeffizienten; Abflusskomponenten; Abflussmodelle; Abflussvolumen; Baseflow; Basisabfluss; Bodenfeuchte; Bodenverdunstung; Bodenwasser; Bodenwasserhaushalt; Direktabfluss; Evaporation; Evapotranspiration; Gebietsniederschlag; Gebietsniederschlagsschätzung; Gebietsverdunstung; Geländebeobachtung; Gerinneabfluss; Grundwasserabfluss; Grundwasserneubildung; Hochwasserwellen; Hydrochemie; Hydrologische Einzugsgebietsmodelle; Hydrometrie; Hydrotop-Typen; Infiltration; Infiltrationsrate; Interzeptionsverluste; Landschaftsmodelle; Landschaftswasserhaushalt; Mischungsansatz; Muldenspeicher
Die Bedeutung des Betrachtungsmaßstabes; Die Wasserhaushaltskomponenten ; Der Gebietsniederschlag ; Die Gebietsverdunstung ; Der Abfluss ; Der Grundwasserabfluss ; Der oberirdische Abfluss ; Der Boden ; Die Bedeutung des Bodens als Verteiler ; Die Bedeutung des Bodens als Speicher ; Die Nachbarschaftsbeziehung ; Die Betrachtung des Bodens auf Landschaftsebene ; Arbeitsansätze ; Die Untersuchung des Bodens im Einzugsgebiet ; Das Arbeiten mit Modellen ; Die Untersuchung der Antwort ; Abflussganglinie und Geländebeobachtung ; Die Betrachtung der Wasserinhaltsstoffe ; Die Verbindung von Hydrometrie und Hydrochemie