Elementfluesse in einem Fichtenoekosystem mit hoher Ammoniumdeposition

1996

S. 796-801

27 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200039572

Forst und Holz 1996 ; 51(24), S. 796-801

Die Stofffluss-Messtation Ochsenhausen zeichnet sich durch hohe N-Eintraege (ca. 35kg N/a/ha) aus. Im Boden faellt die hohe Verlustrate an Magnesium auf. Der Mg-Fluss in 80cm Bodentiefe uebersteigt den Fluss durch den Bestandesniederschlag um mehr als das 10-fache. Auch die Ca-Bilanz ist negativ. Der Export dieser zwei Kationen wird hauptsaechlich von Nitrat angetrieben, das zum grossen Teil aus der Nitrifizierung von deponiertem Ammonium stammt. Obwohl atmogenes Sulfat den Boden ohne erkennbare Wechselwirkungen durchlaeuft, ist sein Beitrag zum Kationenexport von untergeordneter Bedeutung. Die Fortdauer von hoher Stickstoffverfuegbarkeit und von hohen Verlustraten an Magnesium kann in Zukunft zu Imbalancen der Naehrelementversorgung fuehren. Da in der belebten Bodenzone hauptsaechlich durch Freisetzung von Neutralkationen gepuffert wird, fuehrt in dieser bodenchemischen Situation die Bodenversauerung zu einer Aufhaertung des Bodenwassers. Loesliches Aluminium, das nur im Oberboden auftritt und offensichtlich ueberwiegend komplexiert transportiert wird, ist unterhalb des durchwurzelten Raumes kaum mehr nachzuweisen. Da zur Zeit nur ca. ein Drittel des N-Eintrages durch die Vegetation assimiliert werden kann, bestehen mittel- bis langfristig Risiken fuer die Grundwasserqualitaet. Aus forstbetrieblicher Sicht sollte versucht werden, durch waldbauliche Massnahmen die Wurzelzone zu vertiefen und dadurch das N-Speichervermoegen des Standortes zu steiger. Die aktuell hohen Verlustraten an Neutralkationen sollten durch maessig dosierte Dolomitgaben kompensiert werden.