Bodenwasserhaushalt und Baumwachstumsreaktionen an BZE-Monitoring-Punkten

Freiburg im Breisgau

Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg

2013

S. 129-140

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200181242

Ausgleichs- und Reaktorfunktionen von Waldböden im Stoff- und Wasserkreislauf : FVA-Kolloquium in Freiburg am 4.-5. Oktober 2012, S. 129-140

Die Ergebnisse der Modellierung mit dem Standortswasserhaushaltsmodelle BROOK90-LWF zeigen, dass die BZE-Standorte in Baden-Württemberg eine sehr große Bandbreite hinsichtlich ihrer Bodenwasserspeicherfüllung aufweisen. Es wird aber auch ersichtlich, dass extrem trockene oder nasse Jahre (z.B. 1978, 1987, 2003) viele Standorte "gleich schalten". Insgesamt ist die Variabilität zwischen den Jahren und auch zwischen den Standorten bei der Fichte größer als bei der Buche. Dies liegt überwiegend in der unter Fichte ungleichmäßigeren Auffüllung der Bodenwasserspeicher im Winter begründet. Die Bodenwasserspeicherfüllung hat Auswirkung auf die Jahrringbreite von Fichten und Buchen, der Einfluss bei Tannen ist gering. Die Speicherfüllung bewirkt auch Änderungen in der innerjährlichen Struktur der Jahrringe. Die Anzahl an Zellen, die einen Jahrring bilden, ist stark von der Bodenwasserspeicherfüllung abhängig. Das Übergangsholz (Lumendurchmesser und Zellwanddicke) wird von den Bodenwasserverhältnissen stärker beeinflusst als das Früh- und das Spätholz. Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass der Bodenwasserhaushalt in vielen Fällen einen Beitrag zur Erklärung von Wachstumsreaktionen, insbesondere innerjährliche Wachstumseinbrüche, liefern kann. Aufbauend auf den hier vorgestellten Arbeiten sollen die Analysen zwischen Bodenwasserhaushalt und Wachstumsreaktionen durch folgende Verbesserungen bzw. Weiterentwicklungen geschärft werden: 1. Die phänologischen Eingangsdaten in BROOK90-LWF beruhen derzeit auf Literaturempfehlungen von Hammel & Kennel (2001). Diese Größen, im Wesentlichen der Beginn und das Ende von Laubaustrieb und Laubfall, sollen über phänologische Beobachtungen an den baden-württembergischen Level II-Standorten geprüft und gegebenenfalls angepasst werden. 2. Die vorgestellten Modelle für die BZE-Standorte können nicht validiert werden, da für diese Standorte keine bodenhydrologische Messungen vorliegen, Um die Güte der Modelle dennoch einschätzen zu können, soll an den Level II-Flächen BROOK90-LWF analog zum hier beschriebenen Vorgehen parametrisiert werden und die unkalibrierten Modelle mit kontinuierlichen Messungen aus dem Routineprogramm (Bodenfeuchten, Saugspannungen) verglichen werden. 3. Die Zusammenhangsanalyse zwischen Bodenwasserhaushalt und Baumwachstum soll weitergeführt werden. Hierfür sollen zum einen Jahrringstrukturanalysen mit von zeitlich hochauflösenden Dendrometermessungen (Level II-Messflächen) verknüpft werden. Dies soll ermöglichen, die Variabilität der Zellbildungsrate innerhalb eines Jahres besser abzuschätzen und damit eine bessere zeitliche Zuordnung zwischen dem Zeitpunkt der Zellbildung und der Bodenwasserspeicherfüllung zu erzielen.