Zu Fragen des Einflusses von Standorts- und Bestandesfaktoren auf den Kronenzustand

1990

S. 53-83

26 Abb., 2 Tab., 18 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200061336

Waldzustandsinventur : Methodische Überlegungen und Detailauswertungen ; Nr. 45, S. 53-83
; Nr. 45

Ausgehend von den Ergebnissen der landesweiten WZI wurden Untersuchungen ueber den Zusammenhang des Kronenzustandes der Fichte und den Standort beeinflussende Faktoren sowie den Bestandkennwerten durchgefuehrt. Als Masszahl fuer den Kronenzustand wurde der ermittelte durchschnittl. Verlichtungsgrad nach einer moeglichst weitgehenden Bereinigung von Ansprachefehlern mit Einflussvariablen der Standortsparametern (Vegetationstyp, Bodentyp, Grundgestein und Wasserhaushalt) und den Gelaendemerkmalen (Seehoehe, Exposition, Gelaendeform und Hangneigung) sowie den Bestandesdaten (Alter, Grundflaechae, Pflegezustand) in Beziehung gesetzt.Regressionsanalytische Untersuchungen zeigten, dass starke Abhaengigkeiten zwischen den einzelnen Merkmalen bestehen und daraus ergaben sich schwer interpretierbare Beziehungen zwischen den Einflussvariablen und dem Kronenzustand. Insbesondere der altersbedingte Einfluss auf den Kronenzustand bewirkte in vielen Faellen irrefuehrende Ergebnisse. Wird dieser konkomitante Einfluss aber eliminiert, ergeben sich zum Teil sehr klare Beziehungenzwischen den Standortsmerkmalen und dem Verlichtungsgrad. Von den Gelaendemerkmalen erwies sich nur die Seehoehe als den Kronenzustand beeinflussend. Von den Bestandesdaten konnte fuer den Schlussgrad und fuer die Bestandesgrundflaeche ein Einfluss nachgewiesen werden. Alle Ergebnisse weisen darauf hin, dass der z.T. schlechte Kronenzustand der Fichte durch Standortsfaktoren wesentlich mitbestimmt ist. Fichten auf fuer sie weniger geeignetem Standort speziell am Arealrand haben groessere Tendenz zu Nadelverlusten als auf typischen Fichtenwaldstandorten des Alpengebietes. Diese Ergebnisse sind aber auch durch die verstaerkte Immissionseinwirkung am Arealrand mitgepraegt. Wenn auch Einfluesse des Standortes nachgewiesen werden konnten, so kann aufgrund dieser Untersuchung keine Aussage darueber gemacht werden inwieweit Immissinseinwirkungen ursaechlich - ganz allgemein - mit den Kronenschaeden in Verbindung zu bringen sind.