- Standardsignatur14039
- TitelErfahrungen aus dem Sturm "Lothar" - eine inventurbasierte Analyse zur Abschätzung des Einzelbaum- und Bestandesrisikos durch Stürme
- VerfasserMatthias Schmidt (*)Jürgen Bayer (*)Gerald Kändler (*)Edgar KublinUlrich Kohnle
- ErscheinungsortEberswalde
- VerlagLandeskompetenzzentrum Forst Eberswalde
- Erscheinungsjahr2009
- SeitenS. 73-85
- Illustrationen6 Abb., 2 Tab., 33 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200161922
- QuelleWald im Klimawandel - Risiken und Anpassungsstrategien, S. 73-85
- AbstractAuf der Grundlage der in der Bundeswaldinventur in Baden-Württemberg erfassten Sturmschäden des Wintersturms "Lothar" wurde an der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg ein statistisches Modell zur Prognose des Sturmschadensrisikos auf Einzelbaumebene entwickelt. Die verwendete Datenbasis zeichnet sich neben ihrer hohen Repräsentativität durch die Verknüpfung der Schaddaten mit einem einzelnen Schadereignis (Wintersturm"Lothar") aus. Auch wenn die meteorologischen Eigenschaften dieses Schadereignisses nicht detailliert erfasst wurden und somit nicht als Prädiktoren verwendet werden können, lässt sich der Sturmeffekt vom Effekt anderer Einflussgrößen mit Hilfe eines Verallgemeinerten Additiven Regressionsmodells (GAM) statistisch trennen. Die Zuordnung zu einem einzelnen Schadereignis in Kombination mit der geographischen Einmessung der Einzelbäume ermöglicht es zudem, nicht nur die Geländeexponiertheit bei der Modellbildung zu berücksichtigen, sondern auch eine Wechselwirkung zwischen der Exponiertheit und der Exposition zu erfassen. Als entscheidend kann in diesem Zusammenhang angesehen werden, dass während eines einzelnen Wintersturmes bezüglich einer mittleren Hauptwindrichtung sehr viel homogenere Verhältnisse herrschen als beispielsweise innerhalb einer 10-jährigen Inventurperiode. Die statistische Quantifizierung des Sturmeffektes durch die Modellierung eines räumlichen Trends sowie die Berücksichtigung einer Wechselwirkung zwischen Exposition und Exponiertheit bieten weitreichende Möglichkeiten zur Regionalisierung sowie Übertragung auf abweichende meteorologische Randbedingungen. Die Regionalisierung wird möglich, da das Modell sensitiv gegenüber der Geländeexponiertheit ist. Eine Übertragung auf abweichende großräumige Windrichtungen wird dadurch gewährleistet, dass eine Wechselwirkung zwischen Exponiertheit und Exposition im Modell integriert ist. Beispielsweise weisen westlich exponierte Berghänge ein deutlich höheres Risiko auf als nördlich exponierte. Das aus der Exposition resultierende Schadniveaumuster kann dahin interpretiert werden, dass der Wintersturm "Lothar" die Hauptwindrichtung "West zu Süd" aufwies. Der Effekt der Exposition kann daher aufgrund der Abweichung von dieser Hauptwindrichtung interpretiert werden. Die Wirkung einer abweichenden Hauptwindrichtung könnte in Szenarien simuliert werden, indem die Gewichtung der Expositionen (Regressionskoeffizienten) in Relation zu dieser abweichenden Hauptwindrichtung erfolgt. Der Einfluss unterschiedlicher Windgeschwindigkeiten wird im Modell stellvertretend über die Modellierung eines räumlichen Trends berücksichtigt. Der Einfluss einer bestimmten geographischen Lage wird dabei als Einfluss der (unbekannten) Windgeschwindigkeit, Strömungsturbulenz etc. während des Wintersturms an genau diesem Ort interpretiert.
- SchlagwörterSturmschaden, Risikoanalyse, Schadensprognose, Prognosemodell, Windexposition, Windgeschwindigkeit, Bestandesrisiko
- Klassifikation421.1 (Stürme)
181.232 (Reaktion auf spezielle Windarten)
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