Standardsignatur
Titel
Monitoring seltener Arten in einem FFH-Lebensraum : Bestandesentwicklung von Strandrasen-Arten am Bodensee 1987-2006
Verfasser
Markus Peintinger (*)
Irene Strang
Isolde Miller
Michael Dienst
Erscheinungsort
Stuttgart
Verlag
Verlag Kohlhammer
Erscheinungsjahr
2010
Seiten
S. 470-477
Material
Artikel aus einer Zeitschrift
Datensatznummer
200170011
Quelle
Natur und Landschaft 2010, 85(11) : Naturschutzgroßprojekt "Kyffhäuser" : Zielarten für den Biotopverbung : Monitoring seltener Arten in einem FFH-Lebensraum : Demographischer Wandel und Naturschutz ; 85(11), S. 470-477
Abstract
Am Kiesufer des Bodensees ist eine amphibische Pflanzengesellschaft ausgebildet, welche pflanzensoziologisch als Strandschmielen-Gesellschaft (Deschampsietum rhenanae) beschrieben ist. Die charakteristischen Arten sind hochgradig bedroht und durch die FFH-Richtlinie als Teil des Lebensraumtyps 3130 geschützt. Zusätzlich ist Myosotis rehsteineri als Art des Anhangs IV auch außerhalb von gemeldeten FFH-Gebieten streng geschützt. Monitoring-Daten von Deschampsia littoralis, Myosotis rehsteineri, Littorella uniflora und Ramunculus reptans aus vier verschiedenen politischen Regionen (in der Schweiz: Kanton Thurgau und in Deutschland: Landkreis Konstanz, Bodenseekreis, Landkreis Lindau) wurden ausgewertet, um die langfristige Bestandsentwicklung der Arten zu untersuchen. Zwischen 1987 und 2006 wurden bei vier bis sieben Erhebungen die Bestandsgröße und die Zahl der Populationen erfasst. Die Bestandsgröße wurde entweder als Anzahl Blütenstände (M. rehsteineri) oder als die Fläche geschätzt, die von Pflanzen der jeweiligen Art bedeckt wurde (alle anderen Arten). Einfache Regressionsanalysen zeigten, dass sowohl die Bestandsgröße als auch die Anzahl der Fundorte deutlich zunahmen. Es gabe jedoch zwei Ausnahmen. Erstens, die Bestandsgröße und die Anzahl der Fundorte von D. littoralis blieben konstant oder waren leicht rückläufig. Zweitens, die Bestände in Bayern (Landkreis Lindau) nahmen stark ab. Die Zunahmen wurden offensichtlich begünstigt durch die niedrigen Wasserstände der letzten zwei Jahrzehnte. Die Bestände in Bayern litten vor allem wegen mechanischer Schäden durch Treibgut aus dem Alpenrhein. Wir diskutieren die möglichen zukünftigen Bestandsveränderungen der Strandrasen-Arten im Hinblick auf veränderte Wasserstandsverhältnisse des Bodensees.