- Standardsignatur2754
- TitelFaunistische und waldbauliche Momentaufnahme in einer natürlich entstandenen Bestandeslücke in einem Kalkbuchenwald
- VerfasserC. Bahlmann (*)Jörg Lunderstädt (*)
- Erscheinungsjahr1998
- SeitenS. 129-135
- Illustrationen16 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200104588
- QuelleForstarchiv 1998 : Forstwirtschaftliche Fachzeitschrift ; 0401, S. 129-135
; 69(4) - AbstractIn einer Bestandeslücke, die in einem 135jährigen Buchen-Edellaubholzmischbestand (südliches Weserbergland) nach Sturmbruch einer durch Buchenwollschildlaus und Folgeerreger befallenen Altbuche entstanden ist, wurden in einer Momentaufnahme die räumlich, zeitlich und stofflich miteinander verknüpften Prozesse des Biomasseabbaus (Holzzersetzung) und des Biomasseaufbaus (Naturverjüngung) erfaßt. Der Zustand des stehend verbliebenen ca. 3,5m hohen Reststammstücks wurde sektionsweise optisch-mechanisch klassifiziert und in räumliche Beziehung zu der besiedelnden Fauna gestellt. Auf 2 m breiten Aufnahmestreifen durch die Bestandeslücke in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung wurden Position, Höhe und Wurzelhalsdurchmesser der Naturverjüngung aufgenommen. Auf- wie abbauende Prozesse verliefen unter Ausbildung einer ausgesprochenen Mosaikstruktur. Der Buchenreststamm befand sich, gefördert durch hohe Feuchte, in einem fortgeschrittenen Stadium der kleinräumig sehr differenzierten Zersetzung. Er war durch Vertreter von 10 Tierordnungen besiedelt, Coleoptera (35%). Isopoda (18%) und Oligochaeta (17%) herrschten vor, wenig spezialisierte Zersetzer des Waldbodens hatten einen Stratenwechsel in den Stamm vollzogen. Die Naturverjüngung wurde von Ahorn und Esche dominiert, die Buche machte nur einen geringen Anteil aus. Eine kleinräumig differenzierte Vertikal- und Horizontalstruktur hatte sich ausgebildet, Licht als Standortfaktor war die entscheidende Steuergröße. Die Gesamtaufnahme verdeutlichte, daß die Bestandesregeneration in Form von Naturverjüngung 7 Jahre nach dem Störereignis Sturmbruch bereits in die logarithmische Wachstumsphase, der Holzabbau dagegen in die Auslaufphase eingetreten waren. Beide Prozesse beeinflussen sich merklich, z.B. Schaffung eines feuchtkühlen, die Stammzersetzung fördernden Mikroklimas durch die beschattende Naturverjüngung.
- SchlagwörterFagus sylvatica, Kalkbuchenwald, Edellaubholz, Bestandeslücke, Mikroklima, Holzzersetzung, Totholzbewohner, Naturverjüngung, Verjüngungsentwicklung, Lichteinfluss, Höhenwachstum, Durchmesserwachstum, Acer, Fraxinus excelsior
- Klassifikation228.3 (Gemischte Bestände)
181.76 (Tote Bäume (einschl. ökologischer Bedeutung der Pflanzen oder Pflanzenteile nach dem Absterben, z.B. stehende tote Bäume, Baumstumpen, Stöcke, Fallholz; Waldstreu siehe 114.351))
150 (Ökosysteme)
231 (Natürliche Verjüngung)
181.21 (Beziehungen zum Licht)
181.65 (Wachstum (Zuwachs), soweit durch die Umgebung beeinflußt (einschl. waldbaulicher Behandlung))
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
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