Standardsignatur
Titel
Waldbauliche Analyse des Oberhauser Zirbenschutzwaldes
Verfasser
Erscheinungsjahr
1988
Seiten
S. 348-368
Illustrationen
5 Abb., 6 Tab., 52 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200068215
Quelle
Osttiroler Gebirgswaldbau : Waldbauliche Schlußfolgerungen aus den Hochwasserkatastrophen 1965 und 1966, S. 348-368
Abstract
Struktur und Dynamik des hochsubalpinen Zirbenwaldes mit wechselndem Laerchen- und Fichtenanteil wurden analysiert. Das Datenmaterial wurde durch systematische Probeflaechen- und Bestandesprofilstreifenaufnahmen, Analyse von Einzelstaemmen sowie durch Kartierung erhoben. Zur Rekonstruktion der Wald- und Forstgeschichte wurden Moor- und Rohhumusprofile mit C 14-Datierungen ausgewertet und Archivstudien durchgefuehrt. Im Untersuchungsgebiet reicht der anthropogene Einfluss weit zurueck. Der aelteste, deutlichere anthropogene Eingriff im Nahbereich kann mit der Bronzezeit und Hallstattzeit datiert werden, im 17./18. Jahrhundert erfolgte die letzte grossflaechige Bestandesauflockerung. Durch auffaellige Standortsunterschiede war eine Gliederung in Standortseinheiten moeglich, die unter Beruecksichtigung der Waldstruktur zu waldbaulichen Behandlungseinheiten zusammengefasst wurden: Reiner Zirbenwald auf flechtenreichem Blockgeroell, auf moosreichem Blockgeroell ueber 1.900 m, auf Hangschuttstandorten ueber 2.000 m. Zirbenbestaende mit Fichte auf moosreichem Blockgeroell unter 1.900 m und mit Laerche und Fichte auf Hangschuttstandorten unter 2.000 m. Zirbenbestaende mit Fichte auf moosreichem Blockgeroell unter 1.900 m und mit Laerche und Fichte auf Hangschuttstandorten unter 2.000 m. Fuer die 5 waldbaulichen Behandlungseinheiten wurden die Bestandesphasen analysiert und die natuerliche Bestandesentwicklung rekonstruiert. Neben dem Alter waren zur Abgrenzung Vitalitaet und Zuwachsprozent aussagekraeftig. Die Kartierung der Waldtextur gibt Aufschluss ueber die Nachhaltigkeit der Entwicklungsphasen. Obgleich die meisten aelteren Phasen ueber 2.000 m Seehoehe vorkommen, besteht wegen ihrerngeringen Flaeche (3%) bei gleichzeitig verstreuter Lage keine Gefahr durch Ueberalterung. Die weit fortgeschrittene Baumartenentmischung wurde untersucht. Fuer das Ausbleiben der Naturverjuengung ist bei Laerche in erster Linie das extrem niedrige Keimprozent verantwortlich, das bei Fichte auch deutlich unterschiedlich ist. Dominierende, moosreiche Zwergstrauchheiden sind ebenfalls ein starkes Verjuengungshemmnis fuer Fichte und Laerche. Die gegenwaertige Baumartenmischung kann nur durch kuenstliche Verjuengung von Fichte und Laerche erhalten werden. Durch zahlreiche Bohrspannmessungen wurde der Zuwachs der Perioden 78/69 und 68/59 getrennt nach Baumalter, Standort sowie nach Entwicklungsphasen und Vitalitaet ausgewertet. Die geringste Zuwachsleistung (0,6 Vfm/ha) wurde fuer eine Zerfallsphase auf extremem Blockstandort ermittelt. Das Zuwachsmaximum (7,0 Vfm/ha) hatte eine ueberbestockte, etwa 100-jaehrige Initialphase. Nach Hoehen- und Altersanalysen benoetigen Jungzirben bis zum Erreichen der Brusthoehe in Abhaengigkeit von der Seehoehe (1.840-2.180 m) auf Hangschutt 18-32 Jahre und auf moosreichen Blockstandorten 28-41 Jahre. Bemerkenswert verzoegert sich .....