- Standardsignatur5275
- TitelAbflussmenge und Sedimentfracht unterschiedlich genutzter Boden-/Vegetationskomplexe bei Starkregen im Sölktal/Steiermark
- VerfasserBernhard Kohl (*)Gerhard Markart (*)Wolfgang Bauer (*)
- Erscheinungsjahr2002
- SeitenS. 5-30
- Illustrationen29 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200097851
- QuelleBeiträge zur Wildbachforschung ; Nr. 127, S. 5-30
- AbstractIm Rahmen eines Forschungsprojektes des Institutes für Wasserwirtschaft, Hydrologie und konstruktiven Wasserbau der Universität für Bodenkultur sollten Anhaltspunkte über die Abfluß- und Erosionsdisposition verschiedener Boden-/Vegetationseinheiten im Einzugsgebiet Großsölk gewonnen werden. Dazu wurden im Gebiet sieben ausgewählte Versuchsflächen mit Hilfe einer transportablen Großregenanlage beregnet, alle wichtigen bodenphysikalischen Parameter untersucht und die Flächen vegetationskundlich aufgenommen. Das Untersuchungsareal liegt im Kristallin des Mittelostalpin. Es dominieren Braunerden bis pseudovergleyte Braunerden, die durch eine sandige bis schluffig-sandige Textur gekennzeichnet sind. Die Lagerungsdichte der humusreichen Böden ist sehr gering bis gering, wobei die Rohböden der untersuchten Straßenböschung mit einem sehr geringen Gehalt an organischer Substanz von 1 bis 2 % die höchsten Werte der Lagerungsdichte aufweisen. Die Aggregatstabilität (SAS) liegt durchwegs im Bereich von etwa 90 %. Der Stabilitätsgrad der Aggregate ist daher im allgemeinen sehr hoch zu bewerten. Hohe Stabilität weisen Aggregate der Flächen BF1 und BF7 in 0 bis 5 cm Tiefe auf (SAS 75 %). An letzerer Fläche sinkt die Aggregatstabilität zur nächsten Tiefenstufe beträchtlich ab. Die Stabilität der Aggregate der Rohbodenfläche BF6 ist bereits im obersten Bodenbereich als gering zu bewerten. Auch den Ergebnissen der Kf-Wert-Bestimmung zufolge ist der Großteil der Böden gut strukturiert. Die Wasserdurchlässigkeit der untersuchten Proben variiert in Anlehnung an die Einteilung von Hartge und Bailly (1967) zwischen extrem stark bis schwach, mit einem Durchschnitt im Bereich starker Permeabilität (770 cm · d®Ü). Beurteilt man die Erodierbarkeit (k-Faktor) der untersuchten Böden nach der Bodenart, dem Humusgehalt, der Aggregatstabilität und der Wasserleitfähigkeit, so ist der größte Teil der Proben als sehr niedrig bzw. niedrig erodierbar anzusehen. Die in den Beregnungsexperiment ermittelten Abtragsfrachten werden jedoch von den k-Faktoren nicht bzw. nur eingeschränkt bestätigt. Die höchsten Oberflächenabflüsse wurden an den Weidestandorten gemessen. Die Ausbildung einer Weidestausohlen in Kombination mit dem Strohdacheffekt bzw. der benetzungshemmenden Wirkung des Borstgrases ist für die sehr hohen Abflüsse dieser Standorte verantwortlich. Waldstandorte auf lockerer Braunerde liefern nur vernachlässigbar geringen Abfluß. Es wurde jedoch auch unter Wald hoher Oberflächenabfluß gemessen. Pseudovergleyung des Bodens sowie feuchteliebende Pflanzenarten, meist mit hohem Anteil offenem freiliegendem Mineralboden zeigt die Prädisposition solcher Waldstandorte für oberflächlichen Abfluß an. Offene Systeme, z.B. Straßenböschungen, Blaiken oder Lawinenkegel liegen in einer ähnlichen Abflußklasse (ca. 50 % Abfluß). Wald- wie auch Weidestandorte lieferten im Beregnungsexperiment Abtragsfrachten kleiner als 10 kg pro Hektar und Minute. Trotz des hohen Oberflächenabflusses erodiert auf den Weideflächen im Starkregenfall weniger Material als am schlechteren Waldstandort. Als sehr kritisch bezüglich des Bodenabtrags sind offene Systeme zu betrachten. Aus Lawinenkegeln wird durch Starkregenereignisse sehr viel Erosionsmaterial freigesetzt. Die Erosionsgefährdung auf Straßenböschungen oder Blaiken aus Rutschungen oder Anbrüchen ist als sehr hoch einzustufen. Als wesentlicher Eorsionsschutz kann die Vegetationsbedeckung angesehen werden. Ein hoher Deckungsgrad der Vegetation, vor allem der Moosschicht wirkt auf offenen Systemen stabilisierend und führt zu einer wesentlichen Reduktion des Bodenabtrags.
- SchlagwörterAbflussmenge, Bodenerosion, Erosionsgefahr, Bodenvegetation, Beregnungsversuch, Starkregen, Grossregenanlage, Sölktal, Steiermark
- Klassifikation116.21 (Einfluß meteorologischer Faktoren)
116.25 (Einfluß der Pflanzendecke)
116.6 (Allgemeine Darstellungen über Erosion und Schutzmaßnahmen gegen Erosion)
[436.6] (Steiermark)
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