Der Waldzustand im Nationalpark Sächsische Schweiz nach den Ergebnissen der Permanenten Stichprobeninventur 1995/96 : Gemeinschaftsprojekt der Sächsischen Landesanstalt für Forsten und der Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Graupa

Sächsische Landesanstalt für Forsten

1998

60 S.

28 Lit. Ang.

Bandaufführung

104298

Schriftenreihe der Sächsischen Landesanstalt für Forsten, 60 S.

Der aktuelle Waldzustand im Nationalpark spiegelt die jahrhundertelange Nutzung durch den Menschen wider. Der Nationalpark als ursprüngliches Verbreitungsgebiet bodensaurer Buchenwälder wird heute durch Nadelbäume geprägt. Das Alter der Waldbestände, die Stärkeklassenverteilung und die durchmesserbezogene Baumzahlverteilung zeigen Merkmale des schlagweisen Hochwaldes. Der Hektarvorrat der lebenden bäume beträgt 295 Vfm. Die Totholzvorräte sind mit 9,8 mß/ha gering. Schwach dimensionierte, abgestorbene Fichten herrschen vor. Die Baumverjüngung deutet auf eine Fortentwicklung in Richtung der bodensauren Buchenwälder mit einem hohen Birkenanteil hin. Fichte und Kiefer gehen zurück, die Laubbäume nehmen zu. Einige Laubbaumarten unterliegen einer starken Belastung durch Wildverbiß. Dadurch wird eine stärkere Ausbreitung der Laubbäume im Gebiet eingeschränkt. Die Schälschäden durch Rotwild konzentrieren sich auf die Fichte und sind regional sehr hoch (bis zu 74% Schälschadensprozent bei Fichte). Der Anteil neuer Schälschäden bleibt mit 0,2% gering. Weniger als die Hälfte der Waldfläche (45%) weist Bodenvegetation auf. Auf den nährstoffarmen Standorten herrschen anspruchslose Pflanzen vor. Die größte Verbreitung haben Drahtschmiele und Heidelbeere. Die Artenzahl pro Probefläche mit durchschnittlich 2 Baumarten im Oberstand, 2 in der Verjüngung und 3 Arten der Bodenvegetation ist relativ gering.