Standardsignatur
Titel
Sekundärwälder von Nothofagus obliqua und N. alpina in Chile zwischen 36° und 41° südlicher Breite : Wachstumsverhältnisse, waldbauliche Behandlung und eine regionale Holzaufkommensprognose
Verfasser
Burkhard Müller-Using (*)
Iván Quiroz (*)
Carlos Bahamodes (*)
Marjorie Martin
Rodrigo Mujica
Erscheinungsort
Alfeld
Verlag
Verlag M. & H. Schaper
Erscheinungsjahr
2008
Seiten
S. 66-76
Illustrationen
8 Abb., 12 Tab., 21 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200146417
Quelle
Forstarchiv 2008, 79(2) : Nothofagus-Wälder im südlichen Chile/Argentinien, S. 66-76
Abstract
Die laubabwerfenden Nothofagus-Arten Roble (Nothofagus obliqua) und Raulí (N. alpina) dominieren die rd. 1 Mio. ha Sekundärwälder in Chile zwischen 36° und 41° Süd. Bei der Vorstellung von Zuwachsleistungen dieser Baumarten wird zwischen künstlich begründeten und natürlich entstandenen Beständen, sogenannten “Renovales“, unterschieden. Die Pflanzungen erreichen nach Literaturangaben einen durchschnittlichen Gesamtzuwachs (DGZ) um 12 m3 ha-1 a-1 bis zum Alter von 40 Jahren. In den Renovales von Raulí mit und ohne Roble (Höhenlage 600-800 m ü. NN) liegen die DGZ-Werte bei 7 bis 9 m3 ha-1 a-1. Der laufende Durchmesserzuwachs kulminiert im Alter von 15 Jahren, der DGZ bei etwa 25 Jahren. Aus diesen Angaben werden die optimalen Zeitpunkte für die Erst- und Zweitdurchforstung abgeleitet. Für die tieferen Lagen um 300 m ü. NN, in denen Roble vorherrscht und Raulí kaum vorkommt, werden eigene Daten aus natürlich entstandenen Beständen vorgestellt. Mit einem einfachen Wachstumssimulator wurde die Bestandesentwicklung bei zwei verschiedenen Durchforstungskonzepten bis zum Alter 60 berechnet. Die Ergebnisse und die Treffsicherheit des Simulators werden diskutiert. Für Nothofagus-Bestände lassen sich verschiedene Betriebsziele realisieren. Ein besonders naturnahes Betriebsziel ist ein ungleichaltriger Laubmischwald mit führenden Nothofagus-Arten und nachwachsenden immergrünen Schattenbaumarten. Von der Praxis werden allerdings gleichalte Bestände favorisiert, in denen auf Mischbaumarten keine Rücksicht genommen wird. Als Umtriebszeit werden 80 Jahre angestrebt. Bei unbefriedigender Nothofagus-Bestockung kann mit Fremdländern, z. B. Douglasie, angereichert werden. Abschließend wird ein Plantagenbetrieb mit einer Umtriebszeit von 40 Jahren beispielhaft vorgestellt. Um die Bedeutung der Nothofagus-Sekundärwälder für den ländlichen Raum und für die Industrieansiedlung abzuschätzen, wird über eine Holzaufkommensprognose für einen Gemeindebezirk in der Provinz Valdivia berichtet. In der Gemeinde Lanco gibt es rd. 8.000 ha Nothofagus-Sekundärwälder, meist als Kleinprivatwald. Eine Inventur ergab einen Holzvorrat von rd.1,8 Mio. m3; der mittlere Volumenzuwachs lag bei 6,8 m3 ha-1 a-1. Die Autoren schlagen einen Hiebsatz von 42.000 m3 a-1 für die nächsten 25 Jahre vor und begründen dieses. Um eine solche Planung umzusetzen, ist eine Form des Zusammenschlusses der Kleinprivatwaldbesitzer Voraussetzung.