Dendrologsiche Betrachtungen zu Sempervirenz, Winterhärte und Verwendbarkeit wintergrüner und immergrüner Laubgehölze

2001

S. 27-46

26 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200087489

Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft 2001 ; Nr. 86, S. 27-46

Es gibt unterschiedliche Typen wintergrüner und immergrüner Laubgehölze mit einer Reihe von Übergängen. Daraus ergaben sich unterschiedliche Erscheinungsformen und Ansprüche der Pflanzen. Sklerophylle (Hartlaubgewächse) haben sich für die Verwendung in Gärten als besonders geeignet erwiesen. Wintergrüne und immergrüne Laubgehölze haben sich im Laufe ihrer phylogenetischen Entwicklung gegenüber außergewöhnlichen Witterungsverhältnissen durch die Ausbildung von Resistenzmechanismen geschützt. Das eigentliche Problem bei der Überwinterung stellt die Synchronisation der endogenen und exogenen Entwicklungsrhythmen mit den Wuchsbedingungen in Mitteleuropa dar. Hierbei spielt die Herkunft der Pflanze eine entscheidende Rolle. Der Komplex Winterhärte wird nie mit vollständiger Sicherheit für alle Pflanzen vorhersagbar sein. Die Vielzahl natürlicher Einflüsse kann durch gärtnerische Maßnahmen weiter modifiziert werden. Neben den standörtlichen Fragen der Verwendbarkeit gilt es noch weitere Kriterien herauszuarbeiten. Es sind dies funktionale und ästhetische Ansprüche, die auf die Gestaltung mit wintergrünen und immergrünen Laubgehölzen Einfluss haben. Aus fast 1000 (!) in Mitteleuropa kultivierbaren Arten und Sorten lässt sich ein Sortiment weiterer beachtenswerter Gehölze herausarbeiten, das in das Standardsortiment des BdB Aufnahme finden sollte. Einer weiteren Verarmung des Sortimentes sollte vorgebeugt und Pauschalierungen vermieden werden. Es besteht weiter Forschungsbedarf. Zu klärende Gesichtspunkte wären u.a. die Auswirkung der Sommerwärme auf die Ausbildung der Winterhärte, der Einfluss von Höhe und Zeitpunkt einer Nachdüngung und die Bedeutung von Gehölzen mediterraner Gebirge, sowie weitergehende Provenienzforschung.