Der Zustand der ungleichaltrigen Holzbestände der gemeinen Kiefer (Pinus sylvestris L.) aufgrund der Kronenbeurteilung in der Versuchs-Oberförsterei Siemianice

1998

S. 71-80

15 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200080102

Lesnictwo, 1998, 305 (36) ; 02, S. 71-80
; 305 (36)

Im Jahr 1996 wurden in der Versuchs-Oberförsterei Siemianice 24 feste Versuchungsflächen, in den Holbeständen der dritten bis sechsten Altersklassen (d.h. von 41 bis 120 Jahren), auf den Standorte: frischer Kiefernwald, gemischter frischer Nadelwald, feuchter gemischter Wald und feuchter gemischter Wald, angelegt. Die Flächengröße hing von der Altersklasse ab: III - 0.20 ha, IV - 0.40 ha, V und VI - 0.50 ha. Auf allen Flächen wurden Kronenverlichtungen mit einer Genauigkeit bis zu 5% bewertet und in der viergradigen Skala von 0 bis 4 wurden bewertet: der Kronenzustand (Merkmal A), Baumhöhenzuwachs (Merkmal B) und Vitalität der Seitentriebe (Merkmal C) - gemäß den in der Anweisung zur Forsteinrichtung (1994) angegebenen Kriterien. Zur Bewertung des Beschädigungszustands wurde auch die europäische Klassifizierung angewandt und die skandinawische Methode von Baumkronendurchleutungstypen. Die Untersuchungen haben gezeigt, daß die älteren Hauptbestände (der IV-VI Altersklasse) stärker beschädigt als die jüngeren (III Altersklasse) sind. Die Bäume der Hauptbestände aller Altersklassen sind schwächer beschädigt als die Bäume der Nebenbestände. Die durchschnittliche Kronenverlichtung des Hauptbestands beträgt 28,1% und der durchschnittliche Beschädigungsindex 1.06. Im Nebenbestand entsprechend 32.2% und 1.66. Man kann sagen, daß für die Bäume des Nebenbestands ihre schlechtere biologische Stelle am wichtigsten ist. Der festgestellte vorherschende Anteil der gleichmäßigen Kronendurchleuchtungstyp, sowohl im Hauptbestand (77.7% der Bäume) als auch im Nebenbestand (93,3% der Bäume), bestätigt indirekt die Tatsache, daß einer der Einflußfaktoren, die die Schwächung der Bäume verursacht, die Dürre infolge geringer Nieferschläge und niedrige Grundwasserniveaus sein dürfte. Der Zustand der Kieferbestände ist unbefriedigend und stellt eine Warnung dar. Die vorgestellte Ergebnisse geben ein vollständigeres, objektiveres und glaubwürdigeres Bild der waldbeschädigungen. Manche Ergebnisse suggerieren zugleich eine bestimmte Gruppe von Ursachen des gegebenen Zustands.