- Standardsignatur7902
- TitelPetrografie und ausgewählte technische Eigenschaften von Inschriftenträgern aus dem römischen Tempelbezirk auf dem Pfaffenberg bei Carnuntum
- VerfasserNina Gadermayr (*)Hans KurzweilWalter Strasser
- ErscheinungsortWien
- VerlagGeologische Bundesanstalt
- Erscheinungsjahr2014
- SeitenS. 41-70
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200190956
- QuelleJahrbuch der Geologischen Bundesanstalt 2014, 154(1-4), S. 41-70
- AbstractGrundsätzliches Ziel dieser Arbeit war es, ausgewählte Fragmente von Inschriftenträgern aus dem römischen Tempelbezirk auf dem Pfaffenberg bei Carnuntum petrografisch zu charakterisieren, Aussagen zur Herkunft und Qualität der zur Herstellung von Inschriftentafeln verwendeten Gesteinsarten abzuleiten und in Verbindung mit der Erarbeitung technischer Parameter auch eine Art von Datenbank für Restauratoren zu schaffen, als Grundlage beispielsweise für Restaurierungen im Rahmen von Denkmalpflege. Nach makroskopischer Sichtung von ca. 650 Inschriftenfragmenten konnten diesen insgesamt fünf Arten von Leithakalk zugeordnet werden, die durch Korngrößenverteilung, Sortierung im Kornaufbau, Strukturen und andere Gesteinsmerkmale deutlich unterschieden sind. Detaillierte Beschreibungen dieser Gesteinstypen erfolgten anschließend auf mikroskopischem und röntgenanalytischem Wege. Aussagen zum Entstehungsbereich der Leithakalke konnten vor allem unter Einbindung mikrofazieller Untersuchungen gemacht werden, wonach diese in einem flachen Schelfmeer, im Bereich der Fazieszonen 6, 7 und 8 nach Wilson (1975) entstanden sind. die genaue Herkunft der für die Inschriftentafeln verwendeten Gesteinsarten konnte nicht eindeutig festgelegt werden. Die festgestellten sedimentpetrografischen, aber auch technischen Kennwerte der untersuchten Materialarten sprechen dafür, dass die benötigten Gesteine aus der näheren Umgebung von Carnuntum, insbesondere aus den Hainburger Bergen und aus Wolfsthal stammen. Die Kennwerte gesteinstechnischer Eigenschaften vermitteln interessante Informationen über die Qualität der genützen Gesteinsarten und lassen vorsichtige Schlüsse auf ihre selektive Verwendung zu. Wegen mangelnder Probenverfügbarkeit an Inschriftenträgern wurden ergänzende gesteinstechnische Untersuchungen auch an architektonischem Baumaterial etc. durchgeführt und Übereinstimmung mit den an den Inschriftenträgern ermittelten Eigenschaften gefunden. Die zur Herstellung von Inschriftentafeln verwendeten Gesteinsarten sind hauptsächlich als poröse, weiche Kalksteine bzw. Kalksandsteine zu bewerten. Nachteilig auf die Beständigkeit dieser Gesteine wirken sich manche, für ihre Bearbeitung vorteilhafte Eigenschaften aus, wie geringe Festigkeit oder hohe Porosität. Ein weiterer Nutzen dieser Arbeit ist schließlich im Wissen um spezifische Eigenschaften der verwendeten Gesteine für Aufgaben im Rahmen von Denkmalpflege zu sehen. Die erarbeiteten Daten sollten für Restauratoren im Zuge anfallender Konservierungsmaßnahmen bzw. bei der Auswahl geeigneter Gesteine für Ausbesserungszwecke eine wesentliche Grundlage sein, um diesbezügliche Aufgaben erfolgreich durchzuführen.
- SchlagwörterPetrographie
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