Untersuchungen zur Wasseraufnahme über die Blattoberfläche

2002

S. 145-147

4 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200076704

Forst und Holz 2002 ; 57(5), S. 145-147

Um der Hypothese einer möglichen Wasseraufnahme über die Blätter nachzugehen, wurden Versuche an den Baumarten Buche (Fagus sylvatica L.) und Fichte (Picea abies (L.) Karst) mit der Farblösung Safranin im Zuge zweier Versuchsreihen durchgeführt. Dabei wurden in der ersten Versuchsreihe Spross und Blätter und in der zweiten Versuchsreihe nur die Assimulationsorgane beider Baumarten in Safranin getaucht. Folgende Ergebnisse sind bemerkenswert: Bei Buche dringt der Farbstoff schneller in den Spross vor als bei Fichte und ist dort auch deutlicher im Pflanzengewebe zu erkennen. Mit Verlängerung der Versuchsdauer steigt die Nachweisbarkeit von Safranin im Phloem und Xylem. In den diesjährigen Sprossachsen und Blättern der Buche ist der Farbstoff deutlicher sichtbar als in den folgenden zweijährigen Sprossabschnitten. Generell wird die Verfärbung durch Safranin um so undeutlicher, je weiter sie in den Spross vordringt, was auf einen Verdünnungseffekt zurückzuführen ist. Ein zusätzlicher Versiegelungsversuch mit beiden Baumarten sollte die Eintrittspforten des Wassers zeigen. Besonders die Unterseite des Buchenblattes ist zur Farbstoffaufnahme befähigt, während bei der Fichtennadel keine Besonderheit in diesem Sinne festgestellt werden konnte. Durch die vorgestellten Ergebnisse wird die Hypothese einer Wasseraufnahme über die Blatt- und Rindenoberfläche bei Gehölzpflanzen gestützt. Dies hat Einfluss auf verschiedenste Anwendungsfragen, so z.B. die Pflanzenanzucht in Plantagen oder Baumschulen, die Pflanzenauswahl für Extremstandorte und auf das Überleben von Straßen- und Stadtbäumen in Trockenstressperioden.