Probabilistische Abfluss- und Wasserstandvorhersagen - Kommunikationsstrategien und Nutzungspotenziale am Beispiel der Binnenschifffahrt

Koblenz

Bundesanstalt für Gewässerkunde

2014

S. 119-127

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200183008

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung 2014, 58(2) : Unsicherheiten in der hydrologischen Vorhersage - quantifizieren, reduzieren, kommunizieren, S. 119-127

Häufig ist der letzte Schritt einer der Schwersten – das trifft auch auf die probabilistische Abfluss- und Wasserstandsvorhersage zu. Zweifelsohne gibt es in der gesamten Vorhersagekette probabilistischer hydrologischer Prognosen eine Vielzahl an Herausforderungen zu meistern. Ein zentraler Aspekt, der viele Vorhersagezentralen beschäftigt und als einer der Hauptgründe für die weiterhin vorherrschende Zurückhaltung gegenüber der Publikation probabilistischer Vorhersagen gelten kann, ist die adäquate Kommunikation der ermittelten Unsicherheiten. Nur wenn es gelingt, den unbestrittenen theoretischen Vorteil probabilistischer Vorhersagen auch in praktischen Nutzen zu überführen, geht die Erstellung probabilistischer Vorhersagen über eine rein wissenschaftliche Übung hinaus. Vor diesem Hintergrund wird in diesem Artikel nicht der Standpunkt des Vorhersage-Produzenten, sondern der des Vorhersage-Kunden eingenommen. Der Schwerpunkt liegt darauf, den praxisrelevanten Mehrwert von Unsicherheitsinformationen zu demonstrieren und unterschiedliche Ansätze ihrer Darstellung vorzustellen. Beide Aspekte hängen sehr stark vom Nutzer und seinem Entscheidungsverhalten ab. Während in der überwiegenden Zahl thematisch ähnlich gelagerter Veröffentlichungen die Hochwasservorhersage und -warnung im Fokus steht, wird in diesem Beitrag der Einsatz probabilistischer Abfluss- und Wasserstandsvorhersagen an den Bundeswasserstraßen für verkehrswasserwirtschaftliche Anwendungen betrachtet.