- Standardsignatur629
- TitelDer Einfluss des Waldes auf den Kreislauf des Wassers
- VerfasserH.M. Keller (*)
- ErscheinungsortZürich
- VerlagSchweizerischer Forstverein
- Erscheinungsjahr1971
- SeitenS. 453-466
- Illustrationen35 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200156597
- QuelleSchweizerische Zeitschrift für Forstwesen 1971 ; 122(10), S. 453-466
- AbstractOb es sich um den Einfluss des Waldes auf den Wasserkreislauf oder um den Einfluss des Wassers auf die Waldentwicklung handelt, in beiden Fällen ist eine genaue Kenntnis des Wasserkreislaufes von grosser Bedeutung. Der Wald allein kann nicht den Erosions- und Hochwasserschutz garantieren, bautechnische Massnahmen, Aufforstungstechnik sowie ökonomische Gesichtspunkte sind heute ebenso wichtig geworden. Der Wasserertrag kann durch den Waldanteil sowie durch dessen Behandlung beeinflusst werden. In Gebieten mit zu wenig verfügbarem Wasser kommt dieser Möglichkeit grosse Bedeutung zu. Dass dabei die Wasserqualität erhalten bleiben soll, ist eine Forderung, die nicht immer leicht zu erfüllen ist, da die Verminderung der Waldbestockung meist mit einer Reduktion des Erosionsschutzes verbunden ist. Ob ein Gewässer von chemischer und organischer Verschmutzung reingehalten werden kann, hängt von der Belastbarkeit des Bodenkörpers im Einzugsgebiet (Filterwirkung) ab. Jede Störung des Boden-Pflanzen-Stoffkreislaufes wirkt sich meist ungünstig auf die Wasserqualität aus. Der Wald setzt unter vergleichbaren Bedingungen von allen Vegetationsdecken am meisten Wasser um, er macht an wenigsten Wasser verfügbar. Dies ist durch Versuche in kleinen und mittleren Einzugsgebieten, durch energetische und tehmodynamische Untersuchungen sowie Lysimeterversuche nachgewiesen worden. Die Wasserbewegung im Waldboden spielt dabei eine wichtige Rolle, sie ist vom Boden- und Bestandestyp sowie vom Klima abhängig. In Sumpfwäldern ist es möglich, durch künstliche Beeinflussung des Bodenwasserhaushaltes eine bedeutende Produktionssteigerung zu erwirken. In den meisten Fällen genügt eine wirksame Entwässerung des Humushorizontes. Die Erkenntnisse der forstliche Hydrologie finden nicht nur in den erwähnten, eher traditonellen forstlichen Problemen Anwendung. Bei der Bewertung vieler Wohlfahrtsfunktionen, des Umweltschutzes, der Landesplanung, spielen solche Überlegungen eine zunehmende Reolle. Gute Ausbildung und seriöse Forschung auf dem Gebiet der forstlichen Hydrologie sind Voraussetzung für eine zeitgerechte Lösung unserer Wasserprobleme, sie geniessen bereits mancherorts eine verdiente Beachtung.
- SchlagwörterWasserkreislauf, Erosionsschutz, Wasserschutzfunktion, Wasserqualität, Wasserverbrauch, Nassstandort
- Klassifikation181.32 (Beziehungen zum Boden und zu Nährstoffen im allgemeinen)
116.9 (Verschiedenes (z.B. Wasservorräte))
907.14 (Schutz von Wasser. Wasserschutzgebiete usw.)
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