Standardsignatur
Titel
Energiepflanzenanbau für Biogasanlagen : Veränderungen in der Fruchtfolge und der Bewirtschaftung von Ackerflächen in Niedersachsen
Verfasser
Marianne Karpenstein-Machan (*)
Christian Weber
Erscheinungsort
Stuttgart
Verlag
Eugen Ulmer
Erscheinungsjahr
2010
Seiten
S. 312-320
Illustrationen
6 Abb., 4 Tab., 33 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200168850
Quelle
Naturschutz und Landschaftsplanung 2010, 42(10) : FFH-Tierarten im Klimawandel : Ökosystemleistungen von Flusstalmooren wiederherstellen : Energiepflanzenanbau für Biogasanlagen, S. 312-320
Abstract
Aufgrund steigender Nachfrage nach Gärsubstraten für die wachsende Zahl von Biogasanlagen in Niedersachsen hat der Maisanbau von 1999 bis 2007 auf Landesebene um durchschnittlich 5 % zugenommen. In den Ackerbauregionen in Südniedersachsen hat der Maisanbau zu einer Erhöhung des Kulturartenspektrums auf Landkreisebene geführt, hier überschreitet der Maisanteil an der Ackerfläche kaum die 5-%-Marke. In den viehstarken Landkreisen in den westlichen und nordwestlichen Landesteilen lag der Maisanteil bereits 1999 bei 20 bis 58 % an der Ackerfläche und ist in einigen Landkreisen seither nochmals um 10 bis 15 % angestiegen. Die Grenzen des Maisanbaus werden von wissenschaftlicher Seite her, je nach Bodenart, Bodenstruktur und Erosionsanfälligkeit des Standortes bei 25 bis 50% Anteil an der Fruchtfolge gesehen. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie, an der 76 Betriebe teilnahmen, zeigen, dass die 50-%-Grenze in der Fruchtfolge nur von 6% der befragten Energiepflanzen anbauenden Betriebe überschritten wird. Unter den genannten Energiepflanzen für die Biogasproduktion hat Mais mit einem Flächenanteil von 74% die größte Bedeutung. Verdrängt werden durch den Energiepflanzenanbau für die Biogasanlage in erster Linie Winterweizen (61%) und Winterraps (17%). Das Kulturartenspektrum ist durch die Einbindung des Energiepflanzenanbaus von durchschnittlich 3,5 Kulturarten signifikant auf 4 Kulturarten/Betrieb angestiegen. Bei der Hälfte der Betriebe trägt der Energiepflanzenbau zur Diversifizierung der Fruchtfolgen bei. Der Humusreproduktionsbedarf hat sich durch die neuen Energiefruchtfolgen in 80% der Betriebe erhöht. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Energiepflanzenanbau (überwiegend Mais) ist im Vergleich zu den ersetzten Kulturen deutlich geringer.