Biomasse, Stärke- und Saccharosegehalte von Fichtenfeinwurzeln (Picea abies (L.) Karst.) in Abhängigkeit von Standort und Jahreszeit - Höglwald und Hils im Vergleich

Hamburg

Parey

1991

S. 49-60

4 Abb., 3 Tab., 27 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200030723

Ökosystemforschung Höglwald : Beiträge zur Auswirkung von saurer Beregnung und Kalkung in einem Fichtenaltbestand ; Nr. 39, S. 49-60

Über zwei Vegetationsperioden hinweg wurden Biomasse, Stärke- und Saccharosegehalt sowie die Atmungsraten von Fichtenfeinstwurzeln (Picea abies (L.) Karst.) in Abhängigkeit von Standortfaktoren und einer Ca-K-Mg-Düngung untersucht. Am Standort Hils war die mittlere Menge der Feinstwurzeln 1988/89 etwa um 20 % geringer als im Höglwald. Ausserdem war der Anteil toter Feinstwurzeln im Hils (durchschnittlich 14 %) etwa doppelt so hoch wie im Höglwald. Im Januar 1989 gingen die Feinstwurzelmassen im Hils - sehr wahrscheinlich trockenheitsbedingt - um 75 % zurück. Obwohl im Höglwald ähnliche klimatische Bedingungen herrschten, war hier keine Reduktion der Feinstwurzelmasse - wahrscheinlich aufgrund des tiefreichenden Wurzelsystems der Bäume in wasserreiche Bodenschichten - zu beobachten. Die 1984/85 im Hils durchgeführte Düngung hatte keinen signifikanten Effekt auf die Feinstwurzeldichten im Zeitraum 1987-1989. Die saisonalen Stärkegehalte in den Feinstwurzeln verliefen synchron mit den Gehalten, die für Nadeln und das Splintholz berichtet wurden. Die Höhe des relativen Maximums im Frühjahr scheint jahresabhängig zu sein. Standörtliche oder von der Düngung abhängige Gehaltsunterschiede waren nicht zu beobachten. Die Stärkegehalte waren linear mit den Atmungsraten der Feinstwurzeln korreliert, so dass die Wurzelstärke hauptsächlich für energieabhängige Prozesse verbraucht werden dürfte. Die Saccharosegehalte zeigten ebenfalls einen ausgeprägten Jahresgang. Hier waren die Konzentrationen nur 1988 im Jahresdurchschnitt am Standort Hils grösser als am Standort Höglwald; im Jahr 1989 waren jedoch keine Konzentrationsunterschiede zu beobachten. Das unterschiedliche Wurzelwachstum und die geringere Magnesiumversorgung der Bäume im Hils im Vergleich zu den Höglwaldfichten wird in Abhängigkeit von Bodenkernndaten und der unterschiedlichen Säurebelastung beider Standorte diskutiert.